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Meloni warnt vor "Handelskrieg" innerhalb des Westens

13. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni hat vor einem "Handelskrieg" innerhalb des Westens gewarnt. "Die Regierung in Rom steht in engem Kontakt mit der Europäischen Kommission und allen Akteuren, die an den Verhandlungen über die Zölle beteiligt sind. Ein Handelskrieg innerhalb des Westens würde uns gegenüber den globalen Herausforderungen, denen wir gemeinsam begegnen, nur schwächen", so Meloni in einer Presseaussendung am Sonntagabend.

"Europa verfügt über die wirtschaftliche und finanzielle Stärke, um seine Position zu vertreten und ein faires, vernünftiges Abkommen zu erzielen. Italien wird seinen Teil dazu beitragen", erklärte Meloni.

Die geplanten US-Zölle könnten für die italienische Wirtschaft massive Folgen haben. Sollte der von US-Präsidenten Donald Trump angekündigte Zollsatz von bis zu 30 Prozent tatsächlich in Kraft treten - in Kombination mit einer weiteren Abwertung des Dollars - rechnet der Industrieverband Confindustria mit einem potenziellen Gesamtschaden von bis zu 55 Milliarden Euro für die Exporte in die USA. Besonders betroffen wären die Sektoren Maschinenbau, Automobilindustrie, Basismetalle, Pharma und Lebensmittel, wie aus einer aktuellen Analyse des Confindustria-Studienzentrums hervorgeht.

Der größte Schaden wird im Maschinenbau erwartet, mit Einbußen von bis zu 10 Milliarden Euro, gefolgt vom Automobilsektor mit etwa 5 Milliarden. Auch die Pharmaindustrie könnte rund 4 Milliarden Euro verlieren, ebenso wie der Lebensmittelsektor. Für Letzteren könnte der 30-Prozent-Zoll laut dem Branchenverband Federalimentare "jede Toleranzgrenze sprengen" und die Exporte empfindlich treffen - nicht zuletzt wegen des schwächeren Dollars, der die Marge zusätzlich belastet.

Die italienische Regierung zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass im Zollstreit noch ein faires Abkommen erzielt werden kann. Es sei entscheidend, sich auf die Verhandlungen zu konzentrieren, erklärte Melonis Büro. Rom unterstütze die Bemühungen der EU-Kommission uneingeschränkt, die in den kommenden Tagen intensiviert würden.

Zusammenfassung
  • Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni warnt vor einem "Handelskrieg" innerhalb des Westens und betont die enge Abstimmung mit der EU-Kommission bei den laufenden Zollverhandlungen.
  • Die italienische Regierung zeigt sich zuversichtlich, dass ein faires Abkommen erzielt werden kann, und unterstützt die Bemühungen der EU-Kommission, die in den kommenden Tagen intensiviert werden sollen.