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Kika/Leiner erstmals nach Signa-Übernahme ohne Verlust

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Die Möbelhauskette Kika/Leiner hat drei Jahre nach der Übernahme durch die Signa-Holding des Tiroler Investors Rene Benko die Verlustzone verlassen. Man habe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 per Ende September aller Voraussicht nach "die schwarze Null" erreicht, sagte Kika/Leiner-Chef Reinhold Gütebier am Donnerstag im APA-Gespräch. Details zu Umsatz und Ergebnisentwicklung wollte er aber nicht nennen.

Die angeschlagene südafrikanische Steinhoff-Gruppe hatte sich im Juni 2018 im Rahmen eines Notverkaufs von Kika/Leiner getrennt. Gütebier restrukturierte mit Hilfe der finanzkräftigen Kika/Leiner-Mutter Signa in den vergangenen drei Jahren die Möbelkette und modernisierte zahlreiche Standorte. Am Donnerstag eröffnete die Leiner-Filiale in Wien Nord nach einem Totalumbau. Zu Beginn der Übernahme wurden auch vier Standorte und zwei Logistikzentren geschlossen und die Zahl der Mitarbeiter um mehr als 700 auf 4.200 reduziert. Bis Jahresende soll die Mitarbeiterzahl nunmehr bei 4.500 liegen.

Erhebliche Umsatzzuwächse" und "sehr gutes Kostenmanagement" haben laut dem Kika/Leiner-Chef trotz Corona-Lockdowns die "schwarze Null" ermöglicht. Viel Luft nach oben gibt es aber im Online-Geschäft. Der Umsatzanteil von Kika/Leiner liegt derzeit bei rund 5 Prozent und soll in den nächsten drei bis vier Jahren einen zweistelligen Wert erreichen.

Für den geschlossenen Leiner-Flagshipstore in der Wiener Mariahilfer Straße - dort entsteht ein Kaufhaus von Signa - will Gütebier noch einen innerstädtischen Ersatz mit 30.000 Quadratmetern finden. Man sei intensiv auf der Suche.

Großes Umsatzpotenzial sieht der Kika/Leiner-Chef im Bereich Küchen. In Kürze eröffnet die Möbelkette das dritte ESKOLE-Premium-Küchenstudio, ein weiterer Standort ist in Salzburg geplant. Bei ESKOLE erinnert nichts an die Firmenmutter Leiner. "Wir wollten eine Kannibalisierung mit Leiner und Kika verhindern", so der Firmenchef. Pro Jahr will er zwei bis drei Küchenstudios eröffnen. Gütebier kann sich mit ESKOLE auch eine Expansion in den süddeutschen Raum vorstellen.

Teilweise Lieferengpässe wegen der Rohstoffknappheit bestätigte der Kika/Leiner-Chef. "Ich sehe es aber nicht so extrem wie es dargestellt wird." Die Lieferverzögerungen würden sich "einigermaßen in Grenzen halten".

ribbon Zusammenfassung
  • Die Möbelhauskette Kika/Leiner hat drei Jahre nach der Übernahme durch die Signa-Holding des Tiroler Investors Rene Benko die Verlustzone verlassen.
  • Man habe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 per Ende September aller Voraussicht nach "die schwarze Null" erreicht, sagte Kika/Leiner-Chef Reinhold Gütebier am Donnerstag im APA-Gespräch.
  • Großes Umsatzpotenzial sieht der Kika/Leiner-Chef im Bereich Küchen.

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