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Ofner: Gewerkschaft-Forderungen wären "Tod der AUA"

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Am Donnerstag und Freitag streikt das Austrian Airlines (AUA)-Bordpersonal. Aufgrund der Flugstreichungen drohen der AUA finanzielle Einbußen. Aber auch der Flughafen-Chef Günther Ofner spricht im PULS 24 Interview von "mehreren Millionen", die man durch den Ausstand verlieren würde. Er geht mit den Forderungen der Arbeitnehmervertretung hart ins Gericht: Sie wären der "Tod der AUA".

Das Tauziehen um den Kollektivvertrag des Bordpersonals der Austrian Airlines (AUA) endete vorerst im Ausstand. Die AUA musste etwa 400 Flüge streichen, rund 50.000 Fluggäste waren betroffen. Ein herber Verlust für die Fluggesellschaft, aber auch für den Flughafen Wien-Schwechat.

Der Einkommensentfall belaufe sich auf "mehrere Millionen Euro", sagt Fluhafen-Chef Günther Ofner im Gespräch mit PULS 24. Das Geld gehe verloren, obwohl der Streik aus seiner Sicht komplett "unverhältnismäßig ist", kritisiert er vor allem die Arbeitnehmer-Seite. Die Gewerkschaft vida und der Betriebsrat des Bordpersonals will eine Angleichung der Löhne auf das Niveau der AUA-Mutter Lufthansa. Dort verdiene das Bordpersonal bis zu 40 Prozent mehr.

Ofner misst Kompromiss 

Ofner verhandle seit 30 Jahren Kollektivverträge, dass jemand eine 40-prozentige Erhöhung verlangt, hätte es bisher noch nicht gegeben. Es gehe ihm aber nicht nur um das Verlangen, sondern auch um "die Kompromisslosigkeit, um nicht zu sagen, Aggressivität" der Arbeitnehmer-Seite. Das sei in "keinstem Fall" eine Sozialpartnerschaft. Man müsse aufeinander zugehen und den Kompromiss suchen

AUA-CEO Annette Mann erklärte mittlerweile mehrmals, dass die AUA unter den derartigen Forderungen nicht lukrativ wäre. Auch Ofner sieht das so: "Das wäre der Tod der AUA". Würde man die Forderung der Arbeitnehmervertretung umsetzen, würde "ein großer Teil der Mitarbeiter keinen Job mehr haben". Ausländische Airlines hätten mit einer Lohnerhöhung um etwa 9 Prozent "ohne Probleme oder Streiks" abgeschlossen. "Das ist ein eklatanter Widerspruch", sagt Ofner. 

AUA als Billig-Airline? "Muss ohnehin passieren" 

Wenn man auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehe, müsse man die AUA "neu denken" und zu einer "Billig-Airlines umbauen", betonte Mann am Montag im "ZiB2"-Interview. Ofner sagt dazu: "Ich glaube, das muss ohnehin passieren, weil die Passagiere sonst günstigere Tickets buchen. Das ist leider die bittere Realität". 

Der KV-Streit der AUA zieht sich nun schon seit Wochen hin. Bei einer Betriebsversammlung am 1. März fielen 112 Flüge aus und rund 12.000 Passagiere waren betroffen. Aufgrund einer für 8. März angekündigten und dann verschobenen Betriebsversammlung wurden 150 Flüge gestrichen. Knapp eine Woche darauf, am 14. März, fand schließlich die Betriebsversammlung statt, wegen der erneut 120 Flüge ausgefallen sind.

Video: PULS 24 vor Ort bei den AUA-Streiks am Flughafen

ribbon Zusammenfassung
  • Am Donnerstag und Freitag streikt das Austrian Airlines (AUA)-Bordpersonal. Aufgrund der Flugstreichungen drohen der AUA finanzielle Einbußen.
  • Aber auch der Flughafen-Chef Günther Ofner spricht im PULS 24 Interview von "mehreren Millionen", die man durch den Ausstand verlieren würde.
  • Er geht mit den Forderungen der Arbeitnehmervertretung hart ins Gericht: Sie wären der "Tod der AUA".