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EZB: Digitaler Euro in Vorbereitungsphase

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Die EZB gibt den Startschuss für die Vorbereitungsphase des digitalen Euros. Es soll das Regelwerk nun fertiggestellt sowie ein Anbieter für die Entwicklung einer entsprechenden Plattform ausgesucht werden.

Auf die Untersuchungsphase folgt die Vorbereitungsphase. Damit werden die Arbeiten der Euro-Währungshüter am digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld weiter voran getrieben. 

Vier bis fünf Jahre bis Marktreife

Schon im Jahr 2021 wurde die Untersuchungsphase eingeleitet. Man habe sich dabei vor allem mit Datenschutz und Technik auseinandergesetzt. Banken etwa sollen diesen für Menschen sowie Unternehmen zur Verfügung stellen. 

Ende Juni 2023 hat die EU-Kommission Vorschläge für einen Rechtsrahmen vorgelegt: Der digitale Euro soll demnach gesetzliches Zahlungsmittel werden, Schein und Münze aber nicht ersetzen. Die Behörde in Brüssel will zugleich per Gesetz sicherstellen, dass Bargeld in der Europäischen Union weiterhin breit akzeptiert wird und gut verfügbar ist.

Nach Einschätzung von Burkhard Balz, Vorstand der deutschen Bundesbank, könnte es noch mindestens vier bis fünf Jahre dauern, bis ein digitaler Euro marktreif ist.

Vorbereitungsphase ab November

Ab 1. November soll die Vorbereitungsphase nach einem Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) beginnen und ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Nach Abschluss dieser Phase will der EZB-Rat entscheiden, ob der Weg für eine Einführung eines digitalen Euro geebnet wird.

In der nun beginnenden Phase werde "das Regelwerk für den digitalen Euro fertiggestellt und es werden Anbieter ausgewählt, die eine Plattform und die Infrastruktur für einen digitalen Euro entwickeln könnten", teilte die Notenbank in Frankfurt mit.

Banken könnten den digitalen Euro wie Bargeld von den Notenbanken beziehen. Verbraucher bekämen ihn in einer digitalen Geldbörse, einer sogenannten Wallet, gutgeschrieben und könnten in Sekundenschnelle rund um die Uhr zum Beispiel per Smartphone bezahlen - auch dann, wenn sie keine Internetverbindung haben.

Mit einem digitalen Euro wollen die Euro-Notenbanken privaten Anbietern vor allem aus den USA, die derzeit den Markt für digitale Zahlungen in Europa dominieren, ein europäisches digitales Bezahlangebot entgegensetzen. Die EZB würde wie beim Bargeld die Stabilität einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung garantieren.

ribbon Zusammenfassung
  • Die EZB gibt den Startschuss für die Vorbereitungsphase des digitalen Euros.
  • Es soll das Regelwerk nun fertiggestellt sowie ein Anbieter für die Entwicklung einer entsprechenden Plattform ausgesucht werden.
  • Schon im Jahr 2021 wurde die Untersuchungsphase eingeleitet. Man habe sich dabei vor allem mit Datenschutz und Technik auseinandergesetzt.

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