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Tabaksteuer

Darum könnte ein Packerl Tschick bald 10 Euro kosten

21. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Die EU-Kommission will die Tabaksteuer massiv erhöhen. Kommt es dazu, könnte eine Packung Zigaretten 10 Euro kosten. Gesundheitsexperten begrüßen den Plan, die Branche sträubt sich dagegen.

Für Raucher:innen könnte es in Zukunft wieder um einiges teurer werden: Geht es nach der EU-Kommission, soll die Tabaksteuer für Zigaretten in Österreich von 83,50 Euro pro 1.000 Stück auf mindestens 215 Euro ansteigen. Außerdem soll es einen Kaufkraftzuschlag geben.

Preise sollen Menschen vom Konsum abschrecken

Einen Teil der Steuern will sich die EU direkt von den Produzenten einbehalten - das soll jährlich rund 11,2 Milliarden Euro zum EU-Budget beitragen. Das wird der "TEDOR-Mechanismus" genannt.

Die Maßnahme wird mit Gesundheitsförderung begründet. Die höheren Preise sollen Menschen vom Konsum von Zigaretten, E-Zigaretten, Kau- und Schnupftabak, Nikotinbeuteln und anderen Produkten abschrecken.

10 Euro für Zigaretten?

Wie genau die Steuersätze in einzelnen Ländern aussehen sollen, ist noch nicht bekannt. "Nach ersten Schätzungen könnte der Preis um 3,50 bis 4,50 Euro pro Zigarettenpackung steigen", meint aber Ralf-Wolfgang Lothert von JTI Tabak Austria, dem größten heimischen Tabakunternehmen, zum "Kurier".

Statt aktuell rund 6,50 Euro müsste man künftig also mit rund 10 Euro pro Packung rechnen.

Gesundheitsexperten sehen in Tabaksteuererhöhungen die wirksamste Maßnahme, um Menschen zum Nichtrauchen zu motivieren. Auch die WHO hat empfohlen, Tabaksteuern weiter anzuheben, sowie Werbeverbote und Rauchverbote in öffentlichen Räumen zu verschärfen. 

Mehr Zigarettenschmuggel

In der Branche reagiert man jedoch wenig überraschend mit Ablehnung auf den Plan der EU-Kommission. Auch Lothert meint: "In dem Maß ist das absolut unverhältnismäßig". Reiche Staaten würden im Prinzip bestraft, während die Steuern in anderen Staaten kaum steigen würden.

Es sei absehbar, dass dies zu mehr Zigarettenschmuggel führen werde. "Man gießt Öl ins Feuer des Schwarzmarktes", so Lothert. Auch der deutsche Bundesverband der Tabakwirtschaft meint: Der Plan der EU-Kommission sei ein "Konjunkturprogramm für den Schwarzmarkt".

Dass der Plan der EU-Kommission tatsächlich so umgesetzt wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Dafür ist ein einstimmiger Beschluss des Europäischen Rates notwendig. Einzelne Länder, so zum Beispiel Italien und Griechenland, sind aber gegen eine steuergetriebene Preiserhöhung bei Tabakprodukten. Auch Deutschland und Ungarn gefällt angeblich der TEDOR-Mechanismus nicht.

Video: Rauchen, Handy und Internet teurer

Zusammenfassung
  • Die EU-Kommission will die Tabaksteuer massiv erhöhen.
  • Kommt es dazu, könnte eine Packung Zigaretten in Österreich 10 Euro kosten.
  • Gesundheitsexperten begrüßen den Plan, die Branche sträubt sich dagegen.