dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Bundesnetzagentur: Gaspreise könnten sich verdreifachen

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Nach Ausrufung der Alarmstufe im Notfallplan Gas warnt der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, vor drastischen Preiserhöhungen.

"Schon jetzt werden die Gaspreissteigerungen des letzten Herbstes weitergegeben", sagte Müller am Freitag in der ARD. "Das ist knapp plus 30, plus 50, teilweise plus 80 Prozent. Das ist die Vergangenheit aus dem Herbst." Seitdem habe sich der Gaspreis Stand vergangene Woche vervierfacht und inzwischen sogar versechsfacht.

"Leute sollen sich Geld auf die Seite legen"

Das seien riesige Preissprünge, die zwar nicht alle eins zu eins an die Verbraucher weitergegeben würden. "Aber Verdoppeln bis Verdreifachen kann je nach Gebäudehülle durchaus drin sein. Und darum sind alle so dringlich. Darum ist Minister Habeck auch, sag ich mal, so engagiert dabei, um zu sagen, Leute legt auch Geld zurück und tut was Richtung Herbst."

"Ganz schwierige Situation im Herbst oder Winter"

Die Bundesnetzagentur habe verschiedene Szenarien berechnet zur Frage, "was passiert wann unter welchen Umständen", sagte Müller. "Und die meisten Szenarien sind nicht schön und bedeuten entweder zu wenig Gas am Ende des Winters oder aber schon, ganz schwierige Situation, im Herbst oder Winter."

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Donnerstag die zweite von drei Eskalationsstufen im Notfallplan Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe. Mit dieser soll Experten zufolge der Ernst der Lage verdeutlicht werden - mit dem Ziel, möglichst viel Energie freiwillig einzusparen. Die erste Stufe, die Frühwarnstufe, galt seit Ende März, also gut vier Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, der die Energiepreise in die Höhe getrieben hat.

ribbon Zusammenfassung
  • "Schon jetzt werden die Gaspreissteigerungen des letzten Herbstes weitergegeben", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur am Freitag in der ARD.
  • Eine "ganz schwierige Situation, im Herbst oder Winter", sei zu erwarten.