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AUA: Gewerkschaft lehnt KV-Angebot ab, Streiks möglich

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Am Dienstag gingen die Kollektiv-Verhandlungen bei den Austrian Airlines in die nächste Runde - und wieder gibt es keine Einigung. Die Gewerkschaft vida ließ ihre Mitglieder über das jüngste KV-Angebot der Fluglinie abstimmen, diese lehnten es aber ab.

Die AUA bot für heuer eine Lohnerhöhung um 8 Prozent und für 2025 und 2026 jeweils 5 Prozent an. Co-Piloten sollen bis zu 10 Prozent mehr erhalten. Über dieses Angebot stimmten die Gewerkschaftsmitglieder am Montag ab - am Dienstag folgten Gespräche mit dem AUA-Management. 

Erst am Abend wurde dann das Ergebnis bekannt: Die Gewerkschaft lehnt das Angebot ab. Die Fronten verhärten sich weiter. Das Angebot wurde zu 90 Prozent abgelehnt. Die Wahlbeteiligung lag bei 88 Prozent. Es sind rund 60 Prozent des Bordpersonals bei der Gewerkschaft. 

Ein Streik sowie mehrere Betriebsversammlungen führten heuer im Frühjahr bereits zu Hunderten Flugausfällen, nun stehen weitere Streiks im Raum. Vorerst gab es am Dienstagabend jedoch noch Gespräche zwischen der Gewerkschaft vida und der AUA-Führung.

Kritik an Befragung

WKÖ-Luftfahrtchef - und Flughafen-Wien-Vorstand - Günther Ofner kritisierte die vida-Umfrage zum KV schon vor Veröffentlichung des Ergebnisses. Es sei eine "Fake-Befragung", die weder transparent noch repräsentativ sei, da nur rund ein Viertel der AUA-Beschäftigen daran teilnehmen habe können. Selbst GPA-Gewerkschaftsmitglieder seien ausgeschlossen gewesen.

Just am Montagabend hatte die AUA noch mitgeteilt, dass die Streiks den Verlust im ersten Quartal massiv vergrößert und das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) auf minus 122 Millionen  Euro gedrückt hätten. Hauptgründe für den höher als erwarteten Verlust seien "der direkte finanzielle Schaden" aufgrund von gewerkschaftlichen Betriebsversammlungen und Streiks (rund 26 Millionen Euro), die dadurch entstandene Buchungszurückhaltung (rund 10 Millionen Euro) sowie gestiegene Standort- und Personalkosten, erklärte die Lufthansa-Tochter.

"Gedanken über die Zukunftsfähigkeit"

"Da es weiterhin keinen Abschluss gibt und wir mit weiteren Kampfmaßnahmen rechnen müssen, werden wir uns in den kommenden Tagen intensive Gedanken über die Zukunftsfähigkeit von Austrian machen", kommentierte die AUA das Ergebnis der Abstimmung. 

ribbon Zusammenfassung
  • Am Dienstag gingen die Kollektiv-Verhandlungen bei den Austrian Airlines in die nächste Runde - und wieder gibt es keine Einigung.
  • Die Gewerkschaft vida ließ ihre Mitglieder über das jüngste KV-Angebot der Fluglinie abstimmen, diese lehnten es aber ab.