5 Prozent Rabatt
Kartenzahlung in ÖBB-Bordbistro jetzt billiger als bar
Die ÖBB bestätigen der APA den "Anreiz" zur Kartenzahlung. Schon zuvor hätten 60 Prozent der Gäste mit Karte oder digital bezahlt, der Firma kommen Kartenzahlungen entgegen, sagt auch eine DoN's-Sprecherin.
"Wir haben bei unserer Bordgastronomie mit Umstellung auf die Sommerkarte seit 19. Juni einen neuen Rabatt für die Kundinnen und Kunden in Höhe von 5 Prozent bei Kartenzahlung eingeführt", so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder.
"Gemeinsam mit unserem Dienstleister DoN's wollten wir einen Anreiz schaffen, damit Kundinnen und Kunden künftig häufiger mit Karte ihre Rechnung begleichen."
Bei der Abrechnung erspare man sich Aufwand und erhöhe die Sicherheit, da Beschäftigte weniger Bargeld bei sich tragen müssten, so die Sprecherin des Catering-Unternehmens gegenüber den "Salzburger Nachrichten" (SN). Zudem gehe es schneller.
Keine "Bargeld-Diskriminierung"
"Unser Ziel ist es nicht, Gäste mit Barzahlung auszuschließen oder zu sanktionieren", so die DoN's-Sprecherin. "Anstatt einen Aufschlag für Kartenzahlung einzuführen, haben wir uns entschieden, diese mit einem kleinen Preisvorteil zu belohnen."
Dass ein Rabatt eingeräumt wird, wenn man mit Karte bezahlt, ist indes möglich. Doch freuen tut das dann nicht jeden. Von der FPÖ kam eine regelrechte Protestwelle von Generalsekretär Christian Hafenecker abwärts.
Dieser forderte ein Einschreiten des für die ÖBB zuständigen Verkehrsministers Peter Hanke (SPÖ) gegen den Rabatt für Karten. "Die Diskriminierung von Barzahlern in Speisewägen der ÖBB ist ein handfester Skandal und muss sofort abgestellt werden", forderte der Freiheitliche. Barzahler würden zum "Strafaufschlag" verdonnert.
Der Bundespolitiker argumentierte auch damit, dass die ÖBB ein staatliches Unternehmen sind. Dieses gehe es aber nichts an, welche Zahlungsart seine Kunden wählten.
Catering-Unternehmen nicht staatlich
DoN's selbst ist freilich nicht staatlich, sondern ein von den ÖBB beauftragter externer Caterer. Die Firma DoN's von Gastronom Josef Donhausser war im Frühjahr 2018 nach Anbieterwechsel von Do&Co zu DoN's der ÖBB-Caterer geworden. DoN's hatte beispielsweise nach seinem "Einzug" die Ausstattung wie Kassensysteme oder Service-Trolleys selbst mitgebracht.
In den am Mittwoch für ab Ende 2026 angekündigten doppelstöckigen ÖBB-Railjets für den Fernverkehr stellt sich die Frage nicht. Dort gibt es nämlich keine Bistros, sondern "Catering-Zonen" mit Jausen- und Getränkeautomaten. Die funktionieren digital und mit Cash ohne bisher bekannten Preisunterschied.
Video: Nachgefragt bei: ÖBB-Chef Andreas Matthä
Zusammenfassung
- In den Bordbistros der ÖBB-Züge gibt es ab sofort 5 Prozent Rabatt, wenn Kunden mit Karte statt bar zahlen.
- Dafür verantwortlich ist das Catering-Unternehmen DoN's, das die Bordbistros betreibt.
- "Gemeinsam mit unserem Dienstleister DoN's wollten wir einen Anreiz schaffen, damit Kundinnen und Kunden künftig häufiger mit Karte ihre Rechnung begleichen", so die ÖBB.
- Die FPÖ sieht Diskriminierung von Barzahlern, Infrastrukturminister Hanke winkt ab.