Viertes WM-Gold in Serie für Valentina Höll
"Ehrlich gesagt hätte ich das nicht erwartet. Die Saison hätte nicht komplizierter sein können. Es war eine extrem lange Zeit, in der ich nicht mehr gewonnen habe. Ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass das meine Saison ist, aber ich habe mein Bestes gegeben, nicht an das Ergebnis gedacht, sondern einfach versucht, Spaß zu haben. Dass ich es bei der WM wieder abrufen kann, ist komplett crazy", sagte Höll.
Ihre Erfahrungen in Champery seien bisher nicht die besten gewesen. "Ich habe probiert, das zu verdrängen und frisch rein zu starten", sagte Höll. Auf dem ungewöhnlichen Parcours wieder Gold zu holen, sei unglaublich. "Die Strecke ist so anders als alle anderen im Weltcup. Es ist extrem steil und schwer einzuschätzen mit vielen Rhythmuswechseln. Man braucht auch ein bisschen Glück, dass man den Flow findet. Auf einer Strecke zu gewinnen, die mir eigentlich nicht liegt, ist richtig crazy."
Erfolgreicher als die Saalbacherin waren in der WM-Geschichte seit 1990 nur noch die Französin Anne-Caroline Chausson mit neun Goldenen und die fünfmal siegreiche Britin Rachel Atherton. "Dass ich viermal hintereinander Weltmeisterin bin, ist komplett verrückt. Ich dachte, das ist nicht möglich. Eine WM bringt immer das Beste aus mir heraus", so Höll, die heuer auch noch die erfolgreiche Weltcup-Titelverteidigung anstrebt. Nach sieben Saisonrennen liegt sie dank sechs Podestplätzen in Führung. Auch den WM-Juniorinnenbewerb am Samstag hatte mit Rosa Zierl eine Österreicherin gewonnen.
Im Männer-Rennen kam der als Fünftletzter gestartete Andreas Kolb mit Zwischenbestzeit bei hoher Geschwindigkeit im Mittelteil zu Sturz. Der Vizeweltmeister von 2023 beendete seinen Lauf mit Riesenrückstand unter ferner liefen. Gold sicherte sich der Kanadier Jackson Goldstone.
Zusammenfassung
- Valentina Höll hat bei der Downhill-WM in Champery ihren vierten Titel in Folge gewonnen und setzte sich mit 0,667 Sekunden Vorsprung gegen die Französin Myriam Nicole durch.
- Die 23-jährige Salzburgerin, die im aktuellen Weltcup noch sieglos ist, zeigte sich überrascht über den Triumph auf dem schwierigen Parcours und sprach von einer besonders herausfordernden Saison.
- Mit nun vier WM-Goldmedaillen in Serie ist Höll die dritterfolgreichste Downhill-Fahrerin seit 1990, während im Juniorinnenbewerb ebenfalls eine Österreicherin, Rosa Zierl, Gold holte.