Tiefenthaler holt Ruder-EM-Gold im LG-Einer
Tiefenthaler jubelte über einen Start-Ziel-Sieg. "Das Rennen war genauso wie ich es mir gewünscht habe, ich konnte dem Rennen meinen Stempel aufdrücken", erklärte die frisch gebackene Europameisterin. Sie habe die ersten 1.500 m bestimmen können. "Das war sehr wichtig für mich. Ich wusste, auf den letzten 400 Metern geht es um alles und da kann noch einmal alles passieren." Die 25-Jährige sorgt damit für den ersten EM-Frauen-Titel für den ÖRV seit Magdalena Lobnig im Einer 2016 in Brandenburg.
Ihren Olympiaauftritt in Paris stuft Tiefenthaler aber höher ein. "Die Olympischen Spiele im letzten Jahr waren sicher mein Karriere-Highlight, aber dies ist sicher mein Karriere-Highlight im Einer. Die harte Arbeit über den Winter hat sich ausgezahlt und ich bin sehr happy, dass ich auf der internationalen Bühne zeigen konnte, was ich drauf habe", sagte die Olympia-Zehnte im Leichtgewichts-Doppelzweier (mit Louisa Altenhuber). Altenhuber macht nun zumindest ein Jahr Pause, daher startet Tiefenthaler derzeit nur im nicht-olympischen Leichtgewichts-Einer.
In zwei Wochen ist sie beim Weltcup in Varese im Einsatz, Saisonhöhepunkt ist die WM in Shanghai. Als langfristiges Ziel hat sie sich den Umstieg in die schweren Bootsklassen gesetzt.
Nationaltrainer Traer: "Wirklich sehr souverän"
ÖRV-Nationaltrainer Kurt Traer war hochzufrieden. "Das ist richtig cool. Sie hat das Rennen vom ersten Schlag an dominiert und auch nicht mehr aus der Hand gegeben, das war wirklich sehr souverän. Sie wurde von ihrer Trainerin Anna (Anm. Götz) super auf das Rennen eingestellt." Laura Swoboda und Lisa Zehetmair wurden im B-Finale des Zweier Fünfte und somit Gesamt-Elfte. Para-Ruderer David Holzweber wurde EM-Zehnter im Bewerb PR1 M1x.
Zusammenfassung
- Lara Tiefenthaler hat bei der Ruder-EM in Plowdiw Gold im Leichtgewichts-Einer gewonnen und mit einer EM-Rekordzeit von 7:29:38 Minuten einen Start-Ziel-Sieg gefeiert.
- Die 25-jährige Wienerin setzte sich mit 2,35 Sekunden Vorsprung auf Maia Lund aus Norwegen und 2,38 Sekunden auf Marija Schowner aus Russland durch und holte damit den ersten EM-Frauen-Titel für Österreich seit 2016.
- Tiefenthaler bezeichnete ihren Olympiaauftritt 2024 als Karriere-Highlight, betonte aber die Bedeutung des EM-Goldes im Einer und blickt nach dem Weltcup in Varese und der WM in Shanghai auf einen möglichen Umstieg in die schweren Bootsklassen.