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Sturm will in Lustenau "in richtige Spur zurückfinden"

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Sturm Graz will am Samstag beim Gastspiel in Lustenau (17.00 Uhr/live Sky) den in der Vorwoche erlittenen Rückschlag im Titelrennen vergessen machen. Trainer Christian Ilzer will "schnell wieder in die richtige Spur zurückfinden". Gegen den Aufsteiger weist Sturm bisher eine nahezu makellose Bilanz auf. Den Auftakt zur 20. Runde der Fußball-Bundesliga vervollständigen die Spiele SV Ried gegen Austria Wien und TSV Hartberg gegen den Wolfsberger AC (beide 17.00 Uhr).

Unterschätzt werden die Vorarlberger durch die Steirer aber keinesfalls, da die Leistungen Lustenaus in den vergangenen Wochen Ilzer "sehr gut gefallen" haben. Der Sturm-Coach ortete beim Gegner "einen mutigen Auftritt gegen Salzburg, einen Heimsieg gegen Austria Wien und ein starkes Spiel gegen den LASK." Daher gelte es für sein Team, "das volle Potenzial auszuschöpfen, volle Überzeugung und Intensität auf den Platz zu bringen, am Punkt bereit da zu sein und mit großer Leidenschaft und Zusammenhalt Zählbares mit nach Graz zu bringen." Von bisher 17 Pflichtspiel-Duellen gestaltete der Tabellenzweite 16 siegreich, ein einziges endete Unentschieden. Gregory Wüthrich, Jakob Jantscher, Otar Kiteishvili und Albian Ajeti werden wegen Muskelverletzungen fehlen. Auch William Böving (Syndesmosebandriss) und Moritz Wels (Meniskus) befinden sich noch im Aufbautraining.

In Lustenau hallte diese Woche immer wieder das umstrittene LASK-Spiel nach. Trainer Markus Mader wollte über die äußerst fragwürdige Elfmeterentscheidung keine Worte mehr verlieren, legte den Fokus in der Analyse stattdessen auf das zu Beeinflussende: "Der Auftritt der Mannschaft in Linz war über 90 Minuten einfach gut." Gegen Sturm benötige es laut Mader eine "Topleistung", um die starke Heimserie fortzusetzen. Im eigenen Stadion ist Lustenau seit vier Spielen ungeschlagen, in drei dieser vier Heimspiele kassierte das Team keinen Gegentreffer. Personell verzichten muss Mader auf Lukas Fridrikas, der Lustenau zuletzt gegen die Austria mit seinem Treffer drei Punkte bescherte. Der Angreifer fehlt gelb-gesperrt. Hannes Küng (angeschlagen) und Yuliwes Bellache (Aufbautraining) werden ebenfalls nicht einsatzfähig sein.

Die Austria steht drei Runden vor Ende des Grunddurchgangs auf dem begehrten sechsten Ligaplatz und will diesen nicht mehr abgeben. Zunächst stellt sich im Innviertel Ried entgegen. Die violette sportliche Führung sieht die Mannschaft für die Aufgaben bereit. "Jetzt fahren wir nach Ried und wollen auch dort drei Punkte holen", sagte Trainer Michael Wimmer. Er zeigte sich gewarnt: "Es gibt in der Liga keine einfachen Gegner und vielleicht setzt der Trainerwechsel bei Ried neue Energie frei." Für die eigene Mannschaft spiele das aber keine Rolle, so Wimmer. Seine neue Spielanlage soll weiter verfeinert werden. Ein Profiteur war Haris Tabakovic, der Mittelstürmer schoss in drei Runden vier Tore. Personell tut sich bei der Austria wieder ein Fragezeichen auf. Reinhold Ranftl stieg nach einer Erkrankung erst Freitag ins Training ein, sein Einsatz in der Startelf ist unsicher. Wieder dabei ist Torhüter Christian Früchtl, der gegen Hartberg zur Pause mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung vom Feld musste.

Ried hofft auf einen Trainereffekt unter Neo-Chefcoach Maximilian Senft. Er übernahm diese Woche den Posten von Christian Heinle, der nach dem 0:2 in Salzburg gehen musste. Der 33-jährige Senft stand davor bei Rieds Amateur-Team an der Linie. Mit im Betreuerstab ist auch Gerhard Schweitzer, der seine Erfahrung aus der "Beobachterrolle" einbringen soll. Senft wollte in den drei Tagen bis zum Spiel gegen die Austria an den eigenen "Verhaltensweisen" werken. Seine Mannschaft soll "aggressiv und dynamisch Bälle erobern und wuchtige Konter spielen". Respekt vor dem Gegner sei vorhanden. "Aber wir fokussieren uns ganz stark auf uns selbst." Die Rieder hoffen auch, die Fans wieder im Rücken zu spüren. Der Gegner soll "den rauen Wind in Ried zu spüren bekommen", sagte Senft. Die Mannschaft stehe in der Verantwortung, die Emotionen im Stadion zu wecken.

Der WAC stimmt sich in den abschließenden Runden bis zur Punkteteilung schon auf die anstehende Aufgabe in der Qualifikationsgruppe ein. Nach der jüngsten Niederlage gegen Rapid ist der Sprung in die Top Sechs nur noch schwer zu erreichen. Vor dem Auswärtsspiel in Hartberg rief Trainer Robin Dutt schon "verschiedene Möglichkeiten, die Ziele zu erreichen" ins Gedächtnis. "Man muss sich immer wieder des Modus' bewusst sein. Viele arbeiten auf das Ende des Grunddurchgangs hin, aber das ist nur ein Zwischenziel, nur ein Teil der kompletten Meisterschaft", meinte Dutt zu aktuellen Lage. Auf was der Deutsche hinauswill: Der Erste der Qualifikationsgruppe darf über das Europacup-Play-off noch auf einen internationalen Startplatz hoffen. Aufgrund von Ausfällen in der Abwehr ortete Dutt dort die Problemzone: Die aktuelle Dreierkette ist nicht eingespielt. Vorne passt es mit Tai Baribo und Maurice Malone. "Wir sind nach wie vor die Mannschaft, die am zweitmeisten Tore erzielt hat", betonte Dutt. Ersatzkeeper Lukas Gütlbauer muss sich einer Schulter-Operation unterziehen und fällt bis Sommer aus.

In Hartberg ist Markus Schopp mit dem klaren Ziel Klassenverbleib am Ruder. Die Oststeirer präsentierten sich in den ersten Frühjahrsrunden verbessert, holten einen Sieg in Ried, brachten sich dann aber selbst um Zähler. Beim jüngsten 0:3 bei der Austria sah Schopp Patzer in der Abwehr, die einen möglichen Punktgewinn verhinderten. Schopp sah "Dinge, die zu korrigieren sind". Es deuten sich Umstellungen an. "Im Fußball kann es aber sehr schnell gehen. Wenn wir einmal den Schalter umlegen, werden wir uns bald belohnen", meinte Schopp. Mit einem Heimsieg winkt der Sprung auf Platz zehn, sollte Altach in Klagenfurt verlieren. Zu Hause ist Hartberg gegen den WAC in der Bundesliga jedoch noch sieglos. Drei Remis und zwei Niederlagen lautet die Bilanz. Der WAC ist jene Mannschaft, gegen die Hartberg die meisten Spiele in der Historie auf Pflichtspielebene absolviert hat. 40 sind es mittlerweile, 12 davon haben die Steirer gewonnen, 16 die Kärntner. Das erste Duell dieser Saison ging mit 3:1 an den WAC.

ribbon Zusammenfassung
  • Sturm Graz will am Samstag beim Gastspiel in Lustenau den in der Vorwoche erlittenen Rückschlag im Titelrennen vergessen machen.
  • Trainer Christian Ilzer will "schnell wieder in die richtige Spur zurückfinden".
  • Für die eigene Mannschaft spiele das aber keine Rolle, so Wimmer.
  • Senft wollte in den drei Tagen bis zum Spiel gegen die Austria an den eigenen "Verhaltensweisen" werken.
  • Der Gegner soll "den rauen Wind in Ried zu spüren bekommen", sagte Senft.

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