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Spaniens Fußball-Chef Rubiales: "Ich trete nicht zurück"

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Spanische Medien hatten am Donnerstag berichtet, dass der spanische Fußball-Verbandschef Luis Rubiales nach dem Kuss-Skandal vor dem Rücktritt stehe. Am Freitag stellte Rubiales allerdings klar: "Ich trete nicht zurück."

Es war beim Frauen-WM-Finale am vergangenen Sonntag, als Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes (RFEF), eine seiner siegreichen Spielerinnen ungefragt auf den Mund küsste. Der Vorfall sorgte international für Kritik. Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez bezeichnete den Vorfall als "inakzeptabel".

Im Vorfeld der heutigen Sondersitzung des Fußballverbands berichteten mehrere spanische Sportzeitungen wie "Marca" und "Mundo Deportivo", dass Rubiales vor dem Rücktritt stehe. Doch am Freitag strafte der Verbandschef, der auch UEFA-Vizepräsident ist, die Berichte Lügen.

"Ich trete nicht zurück. Ich werde kämpfen bis zum Ende", sagte der 46-Jährige am Freitag bei einer außerordentlichen Generalversammlung des spanischen Verbandes RFEF. Er sehe sich selbst als Opfer. "Hier geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um eine soziale Hinrichtung", sagte Rubiales.

Reaktionen auf Rubiales' Nicht-Rücktritt

Die Reaktion auf Rubiales' Rede am Freitag ließ nicht lange auf sich warten. "Herr Rubiales weiß immer noch nicht, wo er ist und was er getan hat. Er ist nicht auf der Höhe der Zeit. Er muss sofort zurücktreten und uns weitere Peinlichkeiten ersparen", schrieb die geschäftsführende Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz auf der Online-Plattform X, vormals Twitter.

Der Leiter der obersten spanischen Sportbehörde CSD, Víctor Francos, kündigte an, seine Institution werden nun gegen Rubiales vorgehen. "Wir haben alle Mechanismen aktiviert, um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen." Für Freitagabend kündigte die CSD eine Pressekonferenz an. 

"Frauenfeindliches und verabscheuungswürdiges Verhalten"

Besonders hart ging der Chef der Liga, Javier Tebas, mit Rubiales ins Gericht. "Es ist unmöglich, sein frauenfeindliches und verabscheuungswürdiges Verhalten einer absurden Verschwörung zuzuschreiben, wenn der Rufschaden für den gesamten spanischen Fußball bereits unvermeidlich ist", schrieb Tebas auf X.

Die Spielergewerkschaft Fifpro forderte ebenfalls "unverzügliche Disziplinarmaßnahmen" gegen Rubiales und begrüßte das Disziplinarverfahren der FIFA. Darüber hinaus schrieb die Spielergewerkschaft die UEFA an, ebenfalls gegen ihren Vizepräsidenten zu ermitteln.

 

ribbon Zusammenfassung
  • Es war beim Frauen-WM-Finale am vergangenen Sonntag, als Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes (RFEF), eine seiner siegreichen Spielerinnen ungefragt auf den Mund küsste.
  • Im Vorfeld der heutigen Sondersitzung des Fußballverbands berichteten mehrere spanische Sportzeitungen wie "Marca" und "Mundo Deportivo", dass Rubiales vor dem Rücktritt stehe.
  • Doch am Freitag strafte der Verbandschef, der auch UEFA-Vizepräsident ist, die Berichte Lügen.
  • Die Reaktion auf Rubiales' Rede am Freitag ließ nicht lange auf sich warten.