Red Bull Salzburg - Sturm GrazAPA/Krugfoto

Fußball-Bundesliga

Salzburg im Showdown bei Sturm Graz unter Siegzwang

09. Mai 2025 · Lesedauer 4 min

Sturm Graz könnte den großen Rivalen Salzburg am Freitag (19.30 Uhr) endgültig aus dem Titelrennen verabschieden. Die "Bullen" ihrerseits können die kleine Titelchance wohl nur mit einem Sieg im Schlagerspiel in Graz am Leben halten. Angesichts von vier Punkten Rückstand auf den Titelverteidiger und Tabellenführer will Trainer Thomas Letsch drei Runden vor Schluss "gar nicht groß rumrechnen, sondern einfach drauf schauen, dass wir das Spiel bei Sturm Graz gewinnen".

Sturm braucht selbst Punkte, um die Poleposition im engen Titelrennen zu wahren. Je drei Punkte Vorsprung auf die Wiener Austria und den WAC sind ein schmales Polster. Ein Remis in den drei Finalspielen gegen Salzburg, Rapid und WAC allerdings könnten sich die Grazer erlauben, um doch wieder den Teller zu stemmen. "Wir freuen uns auf das Spiel, auf die Atmosphäre vor ausverkauftem Haus", stellte Sturm-Coach Jürgen Säumel die Vorfreude in den Vordergrund. "Wir müssen mit der Energie wie in den letzten Heimspielen an die Sache herangehen, unsere Stärken abrufen, kühlen Kopf bewahren, mutig in Ballbesitz sein und viele vertikale Lösungen suchen."

Zehn der 14 Saisonheimspiele hat Sturm gewonnen. Darunter ein imposantes 5:0 im ersten Duell mit dem Ligakrösus, das Sturm bei Punktegleichheit noch zum Vorteil gereichen könnte. Besetzungen und Trainer haben sich seit dem Schützenfest geändert. Die Salzburger hielten sich die Tür für eine Rückkehr auf den Bundesligathron mit einem Sieg gegen die Austria offen. "Natürlich wird die Stimmung in Graz extrem sein. Aber das haben wir zuletzt auch auswärts bei der Austria erlebt und unsere Sache sehr gut gemacht", meinte Letsch. Er stellt seine Profis auf eine "enge Sache und einen richtigen Fight" in Graz-Liebenau ein.

Vor einem Jahr gelang den Salzburgern in der Meistergruppe ein 1:0-Auswärtssieg durch ein Tor von Mads Bidstrup. Der dänische Dauerläufer ist auch dieses Mal dabei, anders als einige Stammkräfte. Nicolás Capaldo, Daouda Guindo, Maurits Kjærgaard, Karim Konaté und Moussa Yeo stehen auf der Ausfallliste. Karim Onisiwo, der Sturm beim vorletzten Duell (3:1) gemeinsam mit Adam Daghim Probleme bereitet hat, könnte hingegen in den Kader zurückkehren. Leandro Morgalla dürfte als Rechtsverteidiger auflaufen und sieht den Druck keineswegs nur auf Salzburger Schultern lasten. "Sturm hat ebenfalls großen Druck und kann nicht frei aufspielen, weil es noch weitere Titelkandidaten gibt."

Ex-Kapitän Säumel will "voran marschieren"

"Wir müssen am Leistungsmaximum sein, präzise in unseren Abläufen und an uns glauben", hielt Säumel vor dem Showdown fest. "Salzburg hat Qualität, aber auch wir haben Qualität. Wir haben Spieler, die aus sehr wenig sehr viel machen können." Säumel, als Spieler in jungen Jahren schon Sturm-Kapitän, sieht es im engen Titelrennen als seine Aufgabe an, "voran zu marschieren". Das Trainerteam gebe die Richtung vor. "Aber die Mannschaft regelt sehr viel selber, auch in der Kabine."

Dass mit William Böving, Leon Grgic und zuletzt Belmin Beganović drei Sturm-Akteure in den vergangenen beiden Runden Rot sahen, führte der Trainer teils auf Übermotivation zurück. "Wir wollen das natürlich abstellen." Die Grazer Sorgen im Angriff sind ein wenig kleiner geworden. Beganović muss zuschauen, dafür sind Böving und Grgic wieder dabei. Der verletzte Doppelsturm Fally Mayulu/Seedy Jatta fehlt weiterhin.

Torgefahr durch Kiteishvili und Nene

Spielmacher Otar Kiteishvili sprang bis jetzt als Mann für die wichtigen Tore ein. Zwei seiner 12 Saisontore erzielte der Georgier beim letzten Aufeinandertreffen in Salzburg. Gegen Ronivaldo (Blau-Weiß/14), Max Entrup (LASK/12) und Patrick Mijić (Hartberg/12) kämpft er sogar noch um die Torjägerkrone. Bester Salzburger Schütze ist Dorgeles Nene, der fünf seiner zehn Tore in der Meistergruppe erzielte.

Zusammenfassung
  • Sturm Graz könnte Salzburg am Freitag aus dem Titelrennen werfen, wenn sie das Spiel gewinnen. Salzburg liegt vier Punkte hinter dem Tabellenführer und braucht einen Sieg, um die Titelchance zu wahren.
  • Sturm Graz hat 10 von 14 Heimspielen gewonnen und geht mit einem Vorsprung von drei Punkten auf die Wiener Austria und den WAC in das Spiel. Ein Remis in den letzten drei Spielen könnte für den Titel reichen.
  • Salzburg muss auf mehrere Stammkräfte verzichten, aber Karim Onisiwo könnte zurückkehren. Dorgeles Nene ist mit 10 Toren der beste Torschütze der Salzburger.