Meisterkampf und Abstiegskrampf: So steht es in Europas Topligen

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Real Madrid und der FC Bayern München steuern souverän auf den Meistertitel zu. In Englands Premier League und Italiens Serie A steht noch ein spannendes Finish bevor. Bevor die europäischen Topligen in die heiße Phase gehen, bietet PULS 24 einen Überblick über die aktuelle Lage und wirft auch einen Blick über den Tellerrand bzw. nach Österreich.

Deutsche Bundesliga 

In der Bundesliga könnte am Wochenende bereits eine Entscheidung in Sachen Meistertitel fallen. Vier Runden vor Schluss hat der FC Bayern München mit einem Sieg die Chance, sich zum zehnten Mal in Folge zum Meister zu krönen. Brisant: Den Münchnern könnte dieses Kunststück ausgerechnet im "German Clasico" gegen den Dauerrivalen Borussia Dortmund (Samstag, 18:30) gelingen.

Unabhängig vom Ausgang dieses Spiels wird den Bayern der Titel, bei neun Punkten Vorsprung auf Dortmund, nicht mehr zu nehmen sein. Der BVB hat ebenfalls neun Zähler Vorsprung auf Leipzig und wird aller Voraussicht nach Vizemeister werden. 

Dahinter herrscht Spannung. Leipzig (54 Punkte), Leverkusen (52) und Freiburg (51) rittern um zwei Champions League Plätze. Union Berlin (47), Köln (46) und Hoffenheim (45) liegen auf den Plätzen fünf bis acht und kämpfen um die Teilnahme an der Europa League bzw. der Conference League. 

Im Abstiegskampf könnte für das abgeschlagene Schlusslicht Greuther Fürth (17) das Abenteuer Bundesliga bereits am Samstag zu Ende gehen. Bielefeld (26) wäre Stand jetzt der zweite Fixabsteiger, Stuttgart (28) müsste in die Relegation. Für die Hertha (29) und Augsburg (32) und möglicherweise auch Wolfsburg (34), Bochum (36) und Gladbach (37) herrscht ebenfalls noch Abstiegsgefahr. 

Premier League 

Spannender verläuft das Titelrennen in der englischen Premier League. Liverpool oder City? Es kann nur einen geben.

Wie so oft in den vergangenen Jahren dominieren die beiden Topteams die Liga. Manchester City hat gerade einmal zwei Niederlagen kassiert, Liverpool nur deren drei. Das Team von Jürgen Klopp ist zudem seit 13 Liga-Spielen ungeschlagen und steht nach dem Titel im League Cup im FA Cup-Finale und im Champions League-Halbfinale und hat die historische Chance auf das sogenannte "Quadruple". Die "Citizens" haben seit sechs Partien nicht verloren und stehen ebenfalls im Halbfinale der Königsklasse. Bei noch sechs ausstehenden Runden hat City um einen Punkt die Nase vorn und das etwas leichtere Restprogramm vor der Brust. 

Hinter den beiden Dominatoren, ist der Kampf um die zwei verbliebenen Champions League Plätze voll entfacht. Chelsea (62 Punkte) hat mit einem Spiel weniger als die beiden Verfolger aus London, Tottenham (57) und Arsenal (57), die besten Karten. Dahinter lauert der strauchelnde Riese, Manchester United (54, ein Spiel mehr als Arsenal und Tottenham). Im Kampf um Platz sieben, der zur Teilnahme an der UEFA Conference League berechtigt, bahnt sich ein Zweikampf zwischen West Ham (52) und Wolverhampton (49) an. 

Im Abstiegskampf sieht es danach aus, als ob sich die beiden Aufsteiger Norwich City (21) und Daniel Bachmanns FC Watford (22) nach nur einem Jahr wieder in die zweitklassige Championship verabschieden müssten. Den dritten Abstiegsplatz belegt Burnley (28). Für Traditionsclub Everton (29) könnte es ebenfalls noch eng werden, Leeds United (33), Aston Villa (36) und Crystal Palace (37) haben zwar einen kleinen Polster, sind aber noch nicht aus dem Schneider. 

La Liga 

AFP

Klarer verteilt sind die Rollen in La Liga. Zu souverän agiert Real Madrid mit David Alaba - die Königlichen rangieren seit dem dritten Spieltag auf Platz eins und haben nur drei von 33 Spielen verloren. Bereits am kommenden Spieltag gegen Espanyol Barcelona könnte sich Real zum 35. Mal zum spanischen Meister krönen. Dieses Wochenende haben Benzema und Co. aufgrund des Pokalfinales zwischen Betis Sevilla und Valencia spielfrei. 

Hinter den "Könglichen" geht es eng zur Sache. Der taumelnde FC Barcelona (63) hat Rang zwei mittlerweile wieder für sich erobern können. Bei einem Spiel weniger liegt man - punktgleich mit Sevilla (63) und zwei Punkte vor Atletico Madrid (61) - auf Vizemeister-Kurs. Betis Sevilla (57) rangiert als Fünfter hinter den Champions League Plätzen auf einem fixen Europa League Platz. Jenen wollen auch Real Sociedad (55), CL-Halbfinalist Villareal (52) und Bilbao (48) angreifen. Der sechste Platz berechtigt zur Teilnahme an der Conference League. Je nach Ausgang des Pokalendspiels könnte auch Platz sieben eine Teilnahme am europäischen Geschäft bedeuten. 

Im Abstiegskampf haben Alaves (25) und Levante (25) aktuell die schlechtesten Karten, Granada (30) belegt den dritten direkten Abstiegsplatz. Zittern müssen vor allem noch Cadiz (31) und Mallorca (32). Getafe (35), Rayo Vallencano (37) und Co. haben sich einen kleinen Polster herausgespielt. 

Sport-Talk: Bayern, Salzburg und Real Madrid vor Meistertitel

Serie A 

Den vermeintlich spannendsten Titelkampf in Europas Topligen erlebt die Serie A. Der AC Mailand (71) liegt zwei Punkte vor Stadtrivale und Titelverteidiger Inter (69). Die "Nerazurri" haben ein Spiel weniger absolviert. Ebenfalls noch in den Titelkampf eingreifen könnte, bei noch fünf auszutragenden Runden, der SSC Neapel (67). Auch Juventus Turin (63) hat noch eine Mini-Chance, für die Roma (58) sind die Meister-Ambitionen nur noch theoretischer Natur. 

Brisant ist auch der Kampf um die internationalen Plätze. Wie in den restlichen Topligen qualifizieren sich die Top Vier für die Champions League, der Fünftplatzierte bzw. Sechstplatzierte wird kommende Saison in der Europa League spielen, da das Pokalfinale Juve gegen Inter lautet. Der Siebente muss mit der Conference League vorlieb nehmen. Hinter Rom rangiert auf Platz sechs der AC Florenz (56), gefolgt von Lazio Rom (56) und Atalanta Bergamo (51, ein Spiel weniger). Für Marko Arnautovic und Bologna geht es als 13. in den restlichen Partien nur noch um die Goldene Ananas. 

Im Tabellenkeller sieht die Lage für Genua, Salernitana und Venedig düster aus. Das Trio hält bei 22 Punkten und hat somit sechs Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den Cagliari (28) bekleidet. Neben dem Tabellen-17. käme realistisch gesehen nur noch Sampdoria Genua (29) als möglicher Absteiger in Frage. 

Ligue 1 

AFP

Gähnende Langeweile in Frankreich. Das in der Champions League sang- und klanglos gescheiterte Starensemble von Paris Saint-Germain wird souverän den achten Meistertitel der letzten zehn Jahre einfahren. Die Pariser (77) um Messi, Neymar, Mbappe und Co. könnten den erwartbaren Erfolg bereits am Samstag (21:00 Uhr) mit einem Heimsieg gegen Lens fixieren. Marseille (62) hat gute Chancen sich den zweiten Fixplatz für die Königsklasse zu sichern. 

Dahinter fighten mit Rennes, Straßburg, Monaco (alle 56), Nizza (54) und Lens (53) fünf Mannschaften um drei weitere internationale Startplätze. Im Abstiegskampf brauchen Bordeaux (27) und vor allem Schlusslicht Metz (24) eine Aufholjagd. Den dritten Abstiegsplatz belegt St. Etienne (31). Mit Clement (32), Troyes (33), Lorient (34) und Angers (34) sind jedoch noch einige Mannschaften in Schlagdistanz.  

Österreichische Bundesliga 

APA/KRUGFOTO

Trotz Ligareform und Punkteteilung bietet die heimische Bundesliga in Sachen Meisterkampf noch weniger Spannung als die französische. Wie in Deutschland die Bayern, kann sich Red Bull Salzburg am Sonntag (17:00 Uhr) mit einem Heimsieg gegen die Wiener Austria zum zehnten Mal in Folge zum Champion krönen.

Hinter dem Dominator, hat sich in der aktuellen Saison der SK Sturm Graz als zweite Kraft hervorgetan. Die Grazer liegen, fünf Spieltage vor Schluss, bereits acht bzw. neun Punkte hinter den Wiener Verfolgern Rapid bzw. Austria. Platz zwei berechtigt zur Qualifikation an der UEFA Champions League. 

Auf Platz drei, der im Falle eines Salzburger Pokalsiegs - das Finale steigt am 1. Mai gegen die SV Ried - eine fixe Teilnahme an der UEFA Europa League bedeuten würde und daher besonders begehrt ist, dürfen sich neben Rapid (22) und der Austria (21) auch noch Klagenfurt (19) und der WAC (18) Hoffnungen machen. Der vierte bzw. eventuell der fünfte Rang würde die Teilnahme an der Conference League-Quali bedeuten. 

Über Umwege könnte diese auch noch ein Team aus dem unteren Playoff erreichen. Die Admira (19), der LASK (18), Ried (18), Wattens (18), Altach (15) und Schlusslicht Hartberg (14) liegen alle innerhalb von fünf Punkten. Von der Teilnahme am europäischen Geschäft bis zum Abstieg ist für diese sechs Clubs noch alles möglich. Spannung pur im Meisterschaftsfinish ist garantiert. 

Der Rest von Europa 

In den restlichen europäischen Ligen werden sich wohl alte Bekannte die Titel in ihrem jeweiligen Land einzuheimsen. In der niederländischen Eredevise hat Ajax Amsterdam (72) im ewigen Duell mit PSV Eindhoven (68) fünf Runden vor Schluss alle Trümpfe in der Hand. In Portugal steuert der FC Porto auf eine perfekte Saison zu. Die "Drachen" lachen nach 26 Siegen, vier Unentschieden und keiner Niederlage von der Tabellenspitze und verweisen die Lissaboner Rivalen Sporting (neun Punkte Rückstand) und Benfica (15 Punkte Rückstand) klar auf die Plätze. 

In der Türkei schickt sich Trabzonspor an die Dominanz der Istanbuler Großclubs zu durchbrechen. Trabzonspor liegt fünf Runden vor Schluss elf Punkte vor Fenerbahce und zwölf Punkte von Konyaspor an der Tabellenspitze und wird sich den Titel kaum mehr nehmen lassen. In den vergangenen elf Jahren wurde immer eine Mannschaft aus der Hauptstadt türkischer Meister.

In Schottland geht Celtic Glasgow mit sechs Punkten Vorsprung auf Dauerrivale Glasgow Rangers ins Meisterschaftsfinish. Die Rangers stehen auch im Europa League Halbfinale. In der Schweiz darf man dem FC Zürich bei 13 Punkten Vorsprung auf Basel und noch sechs auszutragenden Runden wohl bereits zum Meistertitel gratulieren. 

ribbon Zusammenfassung
  • Real Madrid und der FC Bayern München steuern souverän auf den Meistertitel zu. In Englands Premier League und Italiens Serie A steht noch ein spannendes Finish bevor.
  • Bevor die europäischen Topligen in die heiße Phase gehen, bietet PULS 24 einen Überblick über die aktuelle Lage und wirft auch einen Blick über den Tellerrand bzw. nach Österreich.

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