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Rapid siegt beim WAC - Nächste Heimpleite für Austria

Heute, 17:01 · Lesedauer 5 min

Der SK Rapid hat in der Fußball-Bundesliga auf die Siegerstraße zurückgefunden und mit einem 2:1 beim WAC nach Punkten zum neuen Tabellenführer Salzburg aufgeschlossen. Der bisherige Spitzenreiter Altach ist nach vier Runden ebenfalls weiter ungeschlagen, kam am Sonntag aber nicht über ein 1:1 gegen den GAK hinaus. Einen weiteren Tiefschlag setzte es für die Wiener Austria. Die Violetten sind nach einer 1:3-Heimpleite gegen Hartberg mit nur einem Zähler Vorletzter.

Die rund 6.700 Zuschauer in der Lavanttal-Arena bekamen im Duell der Europacup-Starter in der Anfangsphase einiges geboten. Ex-Nationalspieler Alessandro Schöpf vergab in seinem ersten Spiel gegen Rapid aus kurzer Distanz die Riesenchance auf die Führung (5.) für den WAC. Im Gegenzug verstolperte Petter Nosa Dahl zunächst den Ball, kurz darauf wurde ein Treffer des Norwegers aufgrund einer knappen Abseitsposition aberkannt (6.). Nach zehn Minuten durften die zahlreich mitgereisten Rapid-Fans erstmals jubeln. Nikolaus Wurmbrand versenkte eine Flanke von Claudy Mbuyi aus spitzem Winkel.

Nach einer starken Anfangsviertelstunde mit vielen hohen Ballgewinnen zogen sich die Hütteldorfer dann ein wenig zurück und überließen dem WAC das Spielgeschehen. Die Kärntner wurden aber nur selten gefährlich, etwa durch einen Distanzschuss von Dejan Zukic (18.). Auf der Gegenseite verfehlte Wurmbrand das Gehäuse per Volley nur knapp (23.). Anschließend flachte die Intensität der Partie ab, vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Kurz vor der Pause schnürte Wurmbrand seinen ersten Bundesliga-Doppelpack. Nach Zuspiel von Dahl traf der 19-Jährige per Innenstange zum 2:0.

Nach dem Seitenwechsel hielt Rapids Defensive den WAC lange vom eigenen Tor fern. Erst als Kapitän Matthias Seidl einen Schuss im Strafraum mit der Hand blockte und Zukic den fälligen Elfmeter eiskalt verwertete, kam im Lavanttal wieder Spannung auf. In der Schlussphase drückten die Kärntner auf den Ausgleich. Rapid-Tormann Niklas Hedl hielt mit einer starken Parade nach einem Kopfball des eingewechselten David Atanga die drei Punkte fest. Nach drei Niederlagen und einem Remis in der Vorsaison durfte Rapid wieder einen Sieg gegen den WAC bejubeln. Rapid ist nun mit zehn Punkten Tabellenzweiter, der WAC liegt mit sechs Punkten auf Rang sechs.

Mit der dritten Niederlage en suite schlittert die Wiener Austria tiefer in die Krise. Dabei feierte Abwehrchef Aleksandar Dragovic ein Comeback nach einer Muskelverletzung. Die Mannschaft von Trainer Stephan Helm konnte aber gegen Hartberg ihre Feldüberlegenheit nicht in einen Sieg ummünzen. Stattdessen jubelten die eiskalten Oststeirer von Coach Manfred Schmid über den zweiten Ligasieg. Für Helm wird es nach einem verpatzten Saisonstart mit nur einem Punkt ungemütlich. Auf den Tribünen richteten die Austria-Fans ihren Unmut mit "Jürgen Werner raus"-Gesängen an den Sportvorstand.

Auf dem Rasen fehlten den Veilchen die zündenden Ideen, Fehlpässe und schwache Eckbälle veranlassten die violetten Anhänger zu einem ersten Pfeifkonzert nach dem Pausenpfiff. Die Hartberger führten durch ein Tor von Elias Havel (12.). In der zweiten Hälfte änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Austria tat sich schwer, hatte aber durch Johannes Eggestein die beste Ausgleichsmöglichkeit. Der Deutsche scheiterte aus kurzer Distanz an Hartberg-Schlussmann Tom Hülsmann (53.). Die Gäste waren abgeklärter, Patrik Mijic spitzelte den Ball nach einem Sprint in die Tiefe durch die Beine von Sahin-Radlinger ins Tor (63.). Der eingewechselte Sanel Saljic hatte den Anschlusstreffer nach einem Hülsmann-Schnitzer auf dem Fuß, traf aber das leere Tor nicht (67.). "Joker" Lukas Fridrikas traf in der 73. Minute bei seinem Debüt im TSV-Trikot nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung. Quasi mit dem Schlusspfiff sorgte Manfred Fischer per Kopf nur noch für Ergebniskosmetik (93.).

Tabellenführer SCR Altach rutscht nach dem 1:1 gegen den GAK an die dritte Stelle ab. Die Vorarlberger blieben in dieser Saison aber weiter unbesiegt. Die weiter sieglosen Grazer haben als Neunte nach vier Spielen drei Unentschieden zu Buche stehen. Dabei begann die Partie gleich mit einem Schreck für die Hausherren. Ramiz Harakate tauchte nach 30 Sekunden vor Altach-Torhüter Dejan Stojanovic auf, der Franzose verpasste aber einen Abschluss. Die Steirer hatten in den ersten Minuten durchaus Szenen im gegnerischen Strafraum, das Tor fiel auf der anderen Seite. Rechtsverteidiger Sandro Ingolitsch brachte den Ball scharf zur Mitte, Patrick Greil (11.) schloss ab. Die Grazer reklamierten ein Handspiel von Ousmane Diawara, nach längerer VAR-Überprüfung zählte der Treffer aber.

Die Partie blieb unterhaltsam und intensiv. Nach einem Altacher Angriff lancierte der quirlige Jacob Italiano mit einem Energieanfall den Gegenstoß und fand mit etwas Ballglück den ehemaligen Altacher Daniel Maderner, der alleine vor Stojanovic souverän abschloss (17,). Die Rheindörfer Torsperre war damit beendet. Beide Mannschaften suchten Abschlüsse, zwingende Chancen blieben bis zur Pause dennoch aus. Das spielerische Niveau nahm merklich ab. Bei Altach musste Vesel Demaku nach einer unglücklichen Landung offenbar im Schulterbereich verletzt vom Feld, Yann Massombo übernahm seinen Platz.

Der GAK startete engagiert in die zweiten 45 Minuten, Stojanovic war im Rutschen vor Maderner am Ball. Aufregung bei Ferdinand Feldhofer und Co. gab es nach einer Stunde. Murat Satin fiel am Weg in den Strafraum offenbar nach leichtem Kontakt mit Mohamed Ouedraogo. Schiedsrichter Walter Altmann ließ weiterlaufen, schritt nach VAR-Intervention dann zum Bildschirm. Rot für den Altacher blieb aber aus. Das Spiel war nun zerfahren und von Zweikämpfen geprägt. Gefährlicher agierte der GAK, die letzte Möglichkeit gehörte schon tief in der Nachspielzeit jedoch Altach. Der eingewechselte Erkin Yalcin zog ab, Beres Owusu klärte noch zur Ecke.

Zusammenfassung
  • Rapid gewinnt beim WAC mit 2:1 und steht mit zehn Punkten nach vier Runden punktgleich mit Tabellenführer Salzburg.
  • Nikolaus Wurmbrand erzielt beide Rapid-Tore und feiert damit seinen ersten Bundesliga-Doppelpack.
  • Austria Wien kassiert mit dem 1:3 gegen Hartberg die dritte Niederlage in Folge und bleibt mit nur einem Punkt Vorletzter.
  • Die Austria-Fans fordern nach der erneuten Pleite mit "Jürgen Werner raus"-Rufen den Rücktritt des Sportvorstands.
  • SCR Altach spielt gegen GAK 1:1, verliert die Tabellenführung, bleibt aber als einziges Team weiterhin ungeschlagen.