Raphael PallitschAPA/Eva Manhart

Pallitsch erreicht im 1.500-Meter-Finale starken 6. Platz

Raphael Pallitsch hat am Mittwoch bei der Leichtathletik-EM in Rom über die 1.500 Meter den starken sechsten Platz belegt. Der 34-jährige Burgenländer lief im 16 Teilnehmer umfassenden Finale lange Zeit am Ende des Feldes, rückte dank eines Traumfinish aber noch knapp an die Medaillenränge heran.

Der norwegische Top-Star Jakob Ingebrigtsen wurde seiner Favoritenrolle souverän gerecht, Silber ging an den Belgier Jochem Vermeulen, Bronze an den Italiener Pietro Arese.

Pallitsch war auch in seinem Vorlauf am Montag Sechster gewesen, im Endlauf schrammte er mit einer Zeit von 3:33,60 Minuten nur hauchdünn an seinem persönlichen Rekord von 3:33,59 Minuten vorbei, den er am 28. Mai in Ostrava aufgestellt hatte.

Favorit außer Reichweite

Außer Reichweite war für ihn nur Olympiasieger Ingebrigtsen, der nach 3:31,95 Minuten ins Ziel kam. Vermeulen (3:33,30), Arese (3:33,34) und die dahinter gelandeten Ruben Verheyden (BEL/3:33,40) und Adel Mechaal (ESP/3:33,58) waren absolut in Griffweite.

Deshalb hatte der ÖLV-Athlet auch ein bisschen gemischte Gefühle. "Ich habe mir beides gedacht. 'Fuck' ich bin vorne in so einem gestörten Rennen, aber auch 'Oida' die Medaille ist so na", sagte Pallitsch. 26 Hundertstel-Sekunden fehlten nur auf Edelmetall. Eine Zeit von 13,02 Sekunden auf der letzten Runde sei "ein Wahnsinn" gewesen.

Vollgas im Finale

Vorher hatte er sich bewusst hinten aufgehalten, um etwaigen Rangeleien zu entgehen. "200 Meter vor Schluss habe ich mir gedacht, ich investiere alles", verlautete Pallitsch. Die Belohnung war der Vorstoß von Rang 14 auf sechs. "Platz sechs ist gestört", betonte der Mittelstreckenläufer und meinte das absolut positiv.

Aktuell konnte er alles aber noch nicht so richtig einordnen. "Ich spüre, dass ich mich freue, bin aber wie in Trance. Die Disziplin ist verrückt. Ich werde noch lange knabbern an dem." Durch seinen starken Auftritt machte er auch einen großen Schritt in Richtung Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer in Paris.

Pallitsch hofft auf Olympia

"Eigentlich müsste ich durch sein", vermutete Pallitsch. Entschieden ist aber noch nichts. Für die Zukunft ist er unabhängig davon positiv gestimmt. "Ich habe gesehen, dass ich auch eine Zeit von 3:32 laufen kann", sagte Pallitsch, der seine Karriere erst in der Corona-Pandemie wieder aufgenommen und seinen Job als Lehrer aufgegeben hatte.

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ribbon Zusammenfassung
  • Raphael Pallitsch belegte bei der Leichtathletik-EM in Rom über 1.500 Meter den sechsten Platz mit einer Zeit von 3:33,60 Minuten.
  • Der norwegische Top-Star Jakob Ingebrigtsen gewann das Rennen mit einer Zeit von 3:31,95 Minuten, während Pallitsch nur 0,01 Sekunden an seinem persönlichen Rekord vorbeischrammte.
  • Pallitsch hofft nun auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris, nachdem er seine Karriere während der Corona-Pandemie wieder aufgenommen hatte.