Österreichs Handballerinnen unterliegen Tunesien 25:27
ÖHB-Teamchefin Monique Tijsterman zeigte sich im Vorfeld siegessicher, die entschlossen auftretenden Afrikanerinnen aber erwiesen sich als harte Nuss. Österreich musste einen frühen Schock verdauen: Ana Pandza verletzte sich nach zwei Minuten bei einem Foul an der Schulter. Ohne die Spielmacherin, die selbst erst durch den Ausfall ihrer Schwester Katarina in die Führungsrolle geschlüpft war, liefen Österreichs Handballerinnen fast die gesamte Spielzeit über einem knappen Rückstand nach.
Vor allem bei der Abwehrleistung konnte die junge Truppe nicht an zuvor Gezeigtes anschließen. ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser sprach angesichts des Zweitore-Rückstands zur Pause (12:14) von "vielen technischen Fehlern" des Teams. "Wir haben viele Verletzte, aber Jammern ist nicht der Stil dieser Mannschaft. Sie wissen, dass sie das lösen können." Bei allem Willen zum Turnaround fand Rot-Weiß-Rot in der Deckung - oft gegen die Kreisläuferin - kein Rezept. Immer wieder kam Tunesien zu einfachen Toren und führte zeitweise mit drei Toren Unterschied (22:25). Zumindest ein Punktgewinn schien zwar bis zuletzt möglich, fünf Minuten vor Schluss stand es 25:26, doch zum Happy End kam es nicht mehr.
"Wir waren nicht scharf, hatten keinen Fokus - es war kein gutes Spiel von uns", bekrittelte Tijsterman, während auch Fölser die schwächste Turnierleistung sah. "Die Auftritte bis jetzt waren sehr positiv, heute waren wir in einer 50:50-Rolle und haben verloren. So ist das bei einer WM, so ein Spiel muss man abhaken und dann wieder aufstehen", sagte der Sportdirektor. "Natürlich werden die Kräfte weniger, jetzt fehlt uns mit Ana auch noch der Motor der letzten Spiele. Aber wir haben so viele junge Spielerinnen, die müssen und werden davon lernen."
Zusammenfassung
- Österreichs Handball-Frauen unterlagen Tunesien in der WM-Hauptrunde mit 25:27, nachdem sie fast das gesamte Spiel über einem knappen Rückstand hinterherliefen.
- Die ÖHB-Auswahl war personell geschwächt, verlor früh Ana Pandza durch eine Schulterverletzung und konnte in der Abwehr nicht an die bisherigen Leistungen anknüpfen.
- Trotz eines Zwischenstands von 25:26 fünf Minuten vor Schluss blieb der erhoffte Punktgewinn aus, die letzte Chance auf Zählbares bietet sich nun am Montag gegen Polen.
