Sammelklage gegen Autobahnbetreiber von Brücke in Genua

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1,5 Milliarden Euro als Entschädigung an die Bürger wegen des Einsturzes der Morandi-Autobahnbrücke in der italienischen Stadt Genua im Jahr 2018 mit 43 Todesopfern - das soll mit einer nun in die Wege geleiteten Sammelklage gegen die Autobahngesellschaft Autostrade per l'Italia (ASPI), Betreiberin der eingestürzten Brücke, erreicht werden. Die Bürger der norditalienischen Region Ligurien können sich über eine Website an der kostenlosen Sammelklage beteiligen.

"Es ist die wichtigste Sammelklage in der Geschichte unseres Landes", sagte der Regionalpolitiker Ferruccio Sansa laut Medienangaben. Er lud den Präsidenten der Region Ligurien, Giovanni Toti, die Bürgermeister Liguriens und alle politischen Fraktionen ein, sich anzuschließen.

Drei Jahre nach dem Brückeneinsturz in Genua beginnt im Herbst die juristische Aufarbeitung vor Gericht. 59 Personen sollen vom 15. Oktober an im Zusammenhang mit der tödlichen Katastrophe vom August 2018 angehört werden. Das Gericht wird dann über mögliche Anklageerhebungen entscheiden.

Im Juni hatte die Staatsanwaltschaft Genua gefordert, Anklagen wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung der Verkehrssicherheit und anderer Fahrlässigkeitsdelikte gegen 59 Menschen zu erheben. Diese sollen alle bis Dezember angehört werden.

Schwere Vorwürfe wurden gegen ASPI und das Ingenieurbüro Spea erhoben. Die meisten der möglichen Anklagen richten sich gegen leitende Angestellte und Manager der beiden Unternehmen und deren Mutterkonzern Atlantia. Anklagen drohen außerdem einigen Beamten des italienischen Infrastrukturministerium. Den Ermittlern zufolge sollen die Verdächtigen von den Sicherheitsmängeln an der Brücke gewusst, aber nichts dagegen unternommen haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Drei Jahre nach dem Brückeneinsturz in Genua beginnt im Herbst die juristische Aufarbeitung vor Gericht.

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