Irene FuhrmannAPA/Roland Schlager

ÖFB-Frauen erwischen Wunschgegner Deutschland

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Der Wunsch von vielen Akteurinnen im Frauen-Fußball-Nationalteam ist in Erfüllung gegangen: Die Truppe von Teamchefin Irene Fuhrmann bekommt es in der Qualifikation für die EM-Endrunde 2025 in der Schweiz mit Nachbar Deutschland zu tun.

Damit bleibt der ÖFB-Auswahl ein Duell mit Weltmeister und Nations-League-Sieger Spanien sowie auch Frankreich und den Niederlanden erspart, die ebenfalls in Topf eins vertreten waren. Weitere Gegner in Pool A4 sind Island und Polen.

Die besten zwei Teams der vier Gruppen der höchsten Liga-Kategorie sichern sich das EM-Ticket, die Dritt- und Viertplatzierten müssen in einem zweistufigen Play-off im Herbst gegen Vertreter der Ligen B und C ihr Glück versuchen.

Die genauen Spieltermine stehen noch nicht fest, bekannt sind nur die Zeitfenster der Gruppenphase, die bis Mitte Juli abgeschlossen wird. Gespielt wird demnach je zweimal zwischen 3. und 9. April, 29. Mai und 4. Juni sowie 10. und 16. Juli.

"Auf die Duelle mit Deutschland freuen wir uns natürlich sehr, denn sie haben eine ganz besondere Brisanz. Es ist richtig geil, gegen eine Nation mit so viel Tradition und einer erfolgreichen Vergangenheit zu spielen", verlautete Fuhrmann.

Video: ÖFB-Männer mit Gala gegen Deutschland

Sie hatte im Vorfeld wie auch Spielerinnen wie Bayern-München-Legionärin Sarah Zadrazil oder Liverpools Marie-Therese Höbinger darauf gehofft, die DFB-Auswahl zugelost zu bekommen. Gegen Deutschland bietet sich die Chance auf Revanche für die 0:2-Niederlage im EM-Viertelfinale 2022 in Brentford.

In bisher drei Duellen mit dem Weltranglistensechsten und Rekord-Europameister schaute noch nichts Zählbares heraus. 2016 (2:4) und 2018 (1:3) gab es in Auswärts-Tests Niederlagen. Auch mit den Isländerinnen bekamen es Kapitänin Sarah Puntigam und Co. in der jüngeren Vergangenheit zu tun.

Im Juli 2023 ging ein Test in Wiener Neustadt mit 0:1 verloren. Viel positiver sind dafür die Erinnerungen an die EM 2017, als auf dem Weg ins Halbfinale zum Abschluss der Gruppenphase ein klarer 3:0-Sieg eingefahren wurde. "Gegen Island erwarten wir uns ein Duell auf Augenhöhe, wenngleich wir im vergangenen Jahr ein freundschaftliches Duell knapp mit 0:1 verloren haben", sagte die ÖFB-Teamchefin.

Gegen Polen gingen die jüngsten drei Aufeinandertreffen bei zwei Siegen (der letzte 2016 beim Zypern Cup) nicht verloren. Davor hatten meist die Polinnen die Oberhand behalten, Aussagekraft hat das aufgrund der starken ÖFB-Entwicklung in den letzten Jahren aber nicht mehr.

"Polen ist die große Unbekannte für uns, aber man hat gesehen, dass sie in den letzten Jahren - auch im Nachwuchs - gute Arbeit geleistet haben", meinte Fuhrmann. Einen Selbstläufer erwartet sie in keiner Partie. "Wir werden in allen sechs Gruppenspielen an unser Limit gehen müssen, um uns zu behaupten", betonte die gebürtige Wienerin.

Mit Leistungen wie in der Nations League, wo man in einer Gruppe hinter Frankreich und vor Norwegen und Portugal Rang zwei geholt hatte, scheint eine Top-Zwei-Platzierung durchaus realistisch. Das sieht auch Peter Schöttel so.

"Mit Deutschland haben wir natürlich genau das Los bekommen, das sich alle gewünscht haben. Ich bin zufrieden mit der Auslosung und guter Dinge, dass unser Frauen-Nationalteam realistische Chancen hat, sich auf direktem Weg für die EM 2025 in der Schweiz zu qualifizieren", schilderte der ÖFB-Sportdirektor seine Sicht.

Österreich wurde aus Topf zwei gezogen, liegt allerdings im Ranking als 17. knapp hinter Island (15.). Polen ist die Nummer 29 der Welt. Als "Glücksengerl" in der UEFA-Zentrale in Nyon fungierte die Schweizer Ex-Teamtorfrau Gaelle Thalmann.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Fußball-Frauen treffen in der EM-Quali 2025 auf Deutschland, Island und Polen, mit der Chance auf Revanche für das 0:2 gegen Deutschland im EM-Viertelfinale 2022.
  • Die besten zwei Teams der vier Gruppen qualifizieren sich direkt für die EM, die Dritt- und Viertplatzierten müssen in Play-offs ran.
  • Österreich wurde aus Topf zwei gezogen und liegt im Ranking als 17. knapp hinter Island (15.), vor Polen (29.).