Alexander WrabetzAPA/Roland Schlager

Homophobie-Skandal: Rapid kündigt Protest gegen Urteil an

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Der SK Rapid war nach den beleidigenden und teils homophoben Entgleisungen im Anschluss an das Derby gegen die Wiener Austria hart bestraft worden. Nun will sich der Verein gegen das Urteil wehren, die unbedingten Sperren für die Spieler empfinde man als zu hoch.

Präsident Alexander Wrabetz kündigte am Dienstag an, dass der Klub Protest gegen die Strafen einlegen wird. Eine aufschiebende Wirkung wird das jedoch nicht haben, gegen Austria Klagenfurt sind die Spieler auf jeden Fall gesperrt.

Rapid kritisiert "hartes Urteil"

"Das Urteil ist sehr hart, weil der Senat die Unbescholtenheit, die Entschuldigungen und den im Senat vorgestellten Maßnahmenkatalog gewürdigt hat. Dazu gibt es den Vergleich zum Fall Paris Saint-Germain, wo sich Spieler am Spielfeld beteiligt haben und für ein Spiel bedingt gesperrt wurden. Deswegen werden wir gegen die unbedingten Sperren Protest einlegen", so Wrabetz.

Die Spieler würden die Verantwortung übernehmen und hätten keine homophobe Einstellung, so Wrabetz. Das hätten sie vor dem Senat der Bundesliga glaubhaft gemacht. Rapid dulde eine solche Einstellung auch nicht, betont er zudem.

Video: Rapid Wien kündigt Protest an

Maßnahmenkatalog gegen Diskriminierung

Hinzu präsentierte der Verein am Dienstag bei der Pressekonferenz einen neuen "Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von Homophobie und Sexismus im SK Rapid". Das zwei Seiten lange Werk beinhaltet insgesamt zehn Punkte, mit denen die Hütteldorfer eine "nachhaltige Kulturveränderung" erreichen wollen.

Die 10 Rapid-Maßnahmen im Wortlaut:

  1. Verantwortung übernehmen
  2. Nachschärfung der persönlichen Verantwortung in den Arbeitsverträgen
  3. Sensibilisierung und Kompetenzerweiterung
  4. Stärkung der Zusammenarbeit mit einschlägigen Institutionen
  5. Vermittlung der Werte des SK Rapid in der Nachwuchsarbeit
  6. Diversitätskompetenz intern fördern
  7. Einsetzen eines Change-Teams
  8. Breite Kommunikation des Leitbildes
  9. Der SK Rapid schafft positive Anreize für Initiativen gegen Homophobie, Sexismus und Diskriminierung
  10. Forcierung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Anti-Diskriminierung

Video: Harte Strafen für Rapid nach Derby-Skandal

Protest ohne aufschiebende Wirkung

​​​​Fünf Akteure, darunter Kapitän Guido Burgstaller, fassten Spielsperren aus. Sie hatten sich an den homophoben Fan-Gesängen beteiligt.

Burgstaller, Marco Grüll, Maximilian Hofmann, Thorsten Schick und Niklas Hedl werden aber fix am Sonntag im Auswärtsspiel der letzten Runde des Grunddurchganges in Klagenfurt fehlen, da der Protest keine aufschiebende Wirkung hat, über die Berufung also nicht mehr diese Woche entschieden wird.

Mehr lesen: Filzmaier zu Rapid-Eklat: "Auch ein Spielerproblem"

Die Hütteldorfer hatten am 25. Februar die Wiener Austria mit 3:0 besiegt und erstmals seit zehn Jahren ein Heim-Derby gewonnen. In den Tagen danach tauchten verstörende Videos auf, die bei den Siegesfeiern aufgenommen worden waren.

Mehr dazu:

Video: Ex-Rapidler Stefan Maierhofer im Interview

ribbon Zusammenfassung
  • Der SK Rapid war nach den beleidigenden und teils homophoben Entgleisungen im Anschluss an das Derby gegen die Wiener Austria hart bestraft worden.
  • Nun will sich der Verein gegen das Urteil wehren, die unbedingten Sperren für die Spieler empfinde man als zu hoch.