NFL: Bengals ziehen ins Conference-Finale ein

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Die Cincinnati Bengals stehen nach einem 19:16-Sieg über die Tennessee Titans im Conference-Finale der NFL. Kicker Evan McPherson sorgt mit einem Field Goal in letzter Sekunde für den Überraschungs-Erfolg der Bengals, die im Kampf um die Teilnahme an der Super Bowl nun auf die Kansas City Chiefs oder die Buffalo Bills treffen.

Die Cincinnati Bengals sind nur noch einen Sieg von der ersten Super Bowl Teilnahme seit 34 Jahren entfernt: In einem nervenaufreibenden Spiel gegen die Tennessee Titans sorgt Evan McPherson mit einem Kick aus 52 Yards wenige Sekunden vor dem Ende für die Entscheidung.

Bengals-Quarterback Joe Burrow wird unglaubliche neunmal gesackt, bringt es aber dennoch auf 348 Passing Yards und 27/38 Completions. Sein Gegenüber, Ryan Tannehill, wirft drei Interceptions - eine davon ist spielentscheidend. 

Erstes Play, erste Interception

Noch nicht spielentscheidend ist das erste Play der Partie, das dennoch bereits zeigen sollte, in welche Richtung es geht: Ryan Tannehill wirft im ersten Spielzug seine erste Interception. Jessie Bates III fängt den Ball für Cincinnati ab. Doch auch die Titans-Defensive zeigt im ersten Drive auf. Joe Burrow wird bei seinem ersten Spielzug das erste von neunmal gesackt. Die Bengals schließen den Drive mit einem Field Goal durch McPherson aus 38 Yards ab und gehen mit 3:0 in Führung.

Auch in der Folge dominieren die Defensiven beider Teams, die nur einen weiteren Score im ersten Viertel zulassen. Erneut ist es McPherson – diesmal aus 45 Yards – der für Punkte für Cincinnati sorgt.

Henry erzielt ersten Touchdown

Im zweiten Viertel meldet sich Tennessee, das als No. 1-Seed der AFC sein erstes Playoff-Spiel absolviert, zurück: Nach einem 41-Yard-Pass von Tannehill auf Receiver A.J. Brown arbeiten sich die Titans mit sieben weiteren Plays in die Red Zone. Schließlich spaziert Running Back Derrick Henry, der geschickt freigeblockt wird, in die Endzone und stellt auf 6:6. Der Star der Mannschaft gibt nach fast dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback.

Die anschließende Two-Point-Conversion, die die Titans wegen einer Strafe gegen die Bengals (12 Mann am Feld) probieren, schlägt fehl. Cincinnati antwortet durch das dritte Field Goal von McPherson (54 Yards) und geht mit einer 9:6-Führung in die Halbzeitpause.

Bengals ziehen davon, Titans kommen zurück

Die Gäste starten auch in Halbzeit zwei besser und wandeln den ersten Drive in ihren ersten Touchdown um: Running Back Joe Mixon läuft für 16 Yards in die Endzone und bringt den Außenseiter – nachdem McPherson den Extrapunkt sicher verwandelt – mit 16:6 in Front. Das Momentum scheint in dieser Phase klar auf Seiten von Cincinnati zu sein. Nachdem Henry-Backup D´Onta Foreman Tennessee mit einem 45-Yard-Lauf in die Red Zone bringt, wirft Tannehill seine zweite Interception. Bengals-Cornerback Mike Hilton fängt den Pass des Quarterbacks ab und kassiert anschließend eine 15-Yard-Strafe wegen Taunting. Die Strafe, welche die Spieler bei Verhöhnung des Gegners kassieren, ist speziell in der aktuellen NFL-Saison ein heiß diskutiertes Thema.

In der Folge kippt das Spiel jedoch zu Gunsten der Hausherren. Nach einem frühen Punt der Bengals, bringt Titans-Kicker Randy Bullock sein Team aus 34 Yards auf 9:16 heran. Im darauffolgenden Play lässt Cincinnatis Samaje Perine einen Burrow-Pass los und Amani Hooker sichert sich eine spektakuläre Interception.

McPherson-Field Goal lässt Cincinnati jubeln

Die Titans nehmen den Schwung auch in die Offensive mit. Tannehill sorgt mit einem genialen Touchdown-Pass auf A.J. Brown für den einzigen Passing Touchdown des Spiels.

Nach drei weiteren Turnovers, marschieren die Titans mit wenig Zeit auf der Uhr in Richtung Field Goal Range und haben eigentlich zumindest die Overtime sicher, bis es zur entscheidenden Szene des Spiels kommt: Ryan Tannehill wirft 20 Sekunden vor Schluss seine dritte Interception. Logan Wilson fängt den Ball ab und die Bengals arbeiten sich mit vier Plays an die 52-Yard-Linie. Mit wenigen Sekunden auf der Uhr wird Evan McPherson schließlich zum Helden der Cincinnati Bengals. Der 22-jährige Rookie-Kicker verwandelt mit auslaufender Uhr auch sein viertes Field Goal und besiegelt den 19:16-Sieg.

Bengals treffen auf Chiefs oder Bills

Für die Cincinnati Bengals ist die Saison jetzt schon die mit Abstand erfolgreichste der jüngeren Vergangenheit. Die Bengals, die lange Zeit um die Playoff-Teilnahme zittern mussten, stehen zum ersten Mal seit 1988 in einem AFC Championship Game. Für Cincinnati ist es zudem der erste Auswärtssieg in einem Playoff-Spiel in der Franchise-Geschichte. Zuvor hatte man sieben Mal verloren. 

Der Gegner in jenem Spiel wird erst am Sonntag ermittelt. Cincinnati trifft entweder auf die Buffalo Bills oder die Kansas City Chiefs. Das Spiel findet in der Nacht auf Montag (2:15 Uhr) statt. Auch in der NFC stehen die Entscheidungen noch aus. Die Green Bay Packers kämpfen gegen die San Francisco 49ers (jetzt live auf PULS 24 & PULS 4), um einen Platz im Conference-Endspiel. Am Sonntag, um 21:00 Uhr treffen im zweiten Spiel Tom Bradys Tampa Bay Buccanneers auf die Los Angeles Rams.

Burrow adelt McPherson 

Im Interview nach dem Spiel war Joe Burrow, der sein Team in seiner erst zweiten NFL-Saison ins Conference-Finale führt, voll des Lobes für Teamkollege McPherson: "Du kannst erkennen, was jemand für ein Kicker ist - an der Art, wie er ins Stadion geht, wie er mit den Leuten redet: Dieser Typ ist unglaublich", meint ein sichtlich erleichterter Burrow, der anfügt: "Es war ein verrücktes Spiel. Sie sind ein wirkliches gutes Team aber wir haben am Ende einen Weg gefunden, wir haben die ganze Saison über einen Weg gefunden. Nach einer Nacht, in der man feiern wird, ist der Blick schon wieder nach vorne gerichtet, gibt Burrow zu Protokoll. 

Statistiken 

Quarterbacks 

Joe Burrow (Bengals):  28 Completions, 37 Attempts, 348 Yards, 0 Touchdowns, 1 Interception, 9 Sacks, 93,1 Rating

Ryan Tannehill (Titans): 15 Completions, 24 Attempts, 220 Yards, 1 Touchdown, 3 Interceptions, 7 Sacks, 66,7 Rating

Die besten Plays von Joe Burrow

Rushing Leaders 

Joe Mixon (Bengals): 14 Attempts, 54 Yards, 1 Touchdown, 3,9 Yards per Attempt 

D´Onta Foreman (Titans): 4 Attempts, 66 Yards, 0 Touchdowns, 16,5 Yards per Attempt 

Derrick Henry (Titans): 20 Attempts, 62 Yards, 1 Touchdown, 3,1 Yards per Attempt

Receiving Leaders 

Ja´Marr Chase (Bengals): 5 Receptions, 109 Yards, 0 Touchdowns, 6 Targets 

A.J. Brown (Titans): 5 Receptions, 142 Yards, 1 Touchdown, 9 Targets 

Die besten Plays von Ja´Marr Chase

Team Stats

Total Yards: 353:345 Titans

Passing Yards: 280:213 Bengals 

Rushing Yards: 140:65 Titans

Yards per Play: 6,8:5,4 Titans

Fumbles Lost: 0:0

Interceptions: 1:3 Titans

Third Down Conversion: 46:12 Prozent Bengals 

Time of Possesion:33:25:26:35 Bengals

Penalties: 2:6 Bengals 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Cincinnati Bengals stehen nach einem 19:16-Sieg über die Tennessee Titans im Conference-Finale der NFL.
  • Kicker Evan McPherson sorgt mit einem Field Goal in letzter Sekunde für den Überraschungs-Erfolg der Bengals, die im Kampf um die Teilnahme an der Super Bowl nun auf die Kansas City Chiefs oder die Buffalo Bills treffen.
  • Bengals-Quarterback Joe Burrow wird unglaubliche neunmal gesackt, bringt es aber dennoch auf 348 Passing Yards und 27/38 Completions.
  • Sein Gegenüber, Ryan Tannehill, wirft drei Interceptions - eine davon ist spielentscheidend. 
  • Für die Cincinnati Bengals ist die Saison jetzt schon die mit Abstand erfolgreichste der jüngeren Vergangenheit. Die Bengals, die lange Zeit um die Playoff-Teilnahme zittern mussten, stehen zum ersten Mal seit 1988 in einem AFC Championship Game.

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