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"Was für ein schönes Land": Schramböck will Afrika-Sager erklären

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Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) bezeichnete Afrika am Montag als "ein Land, aus dem nicht nur Flüchtlinge kommen" und sorgte damit für Aufregung. Nun liefert sie eine Erklärung - die im Netz abermals für Kritik sorgt.

Afrika ist ein Kontinent mit 54 anerkannten Staaten (55 sind es mit der nicht von allen Staaten anerkannten Westsahara) und mit diesen will Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) die Handelsbeziehungen intensivieren, wie sie am Montag anlässlich des EU-Handelsministerrats in Marseille mitteilte. Die Ministerin verkündete deshalb, Vertreter von afrikanischen Ländern und österreichische Unternehmen zusammenbringen zu wollen.

Dabei tätigte sie eine Aussage, die für gehörig Aufregung im Netz sorgte: "Afrika ist nicht nur ein  Land, aus dem viele Flüchtlinge kommen [...], sondern es ist ein Land voller Chancen, voller junger Menschen, die hoch digitalisiert sind", sagte die Ministerin in einem Interview und teilte dieses auf Facebook.

Scharfe Kritik im Netz

Nicht nur Geografen erkannten den Fehler. "Das ist ja peinlich, was Schramböck gleich 2x sagt. Afrika ist ein Kontinent mit 54 anerkannten Staaten, in denen über 1,3 Mrd. Menschen leben. Sie sollte die angekündigte Afrika-Konferenz nicht organisieren. Das endet nur mit diplomatischen Verwicklungen", schrieb etwa die NEOS-Abgeordnete Henrike Brandstötter auf Twitter.

"Ich vermute, dass ein nicht so kleiner Prozentsatz der Österreicher*innen glaubt, dass Afrika ein Land ist. Höre ich immer wieder. Das ist also kein einfacher Versprecher, das ist das Mindset von vielen Menschen", merkte die Journalistin Vanessa Spanbauer an.

Am Dienstag folgte dann die Erklärung der Ministerin - ebenfalls als Facebook-Video. "An alle, die sagen Afrika ist kein Land: Ihr habt natürlich recht", steigt sie ein. Sie habe an "die Wochen gedacht", die sie in Afrika verbracht habe. Dabei sei ihr in den Sinn gekommen: "Was für ein schönes Land". Schramböck entschuldigt sich "ganz offiziell bei allen Geografen". 

Diese Entschuldigung befriedigt das Netz natürlich nicht. "Wenn man nicht sagen will, dass man seinen Atlas im Kaufhaus Österreich bestellt hat…", kommentierte da etwa Armin Wolf und spielte damit auf die gescheiterte Online-Shoppingplattform "Kaufhaus Österreich" an. 

"Margarete Schramböck entschuldigt sich auf Instagram 'bei allen Geografen' dafür, dass sie Afrika als Land bezeichnet hat. Ja, das waren natürlich die Hauptbetroffenen", kritisiert hingegen Pia Miller-Eichholz.

ribbon Zusammenfassung
  • Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) bezeichnete Afrika am Montag als "ein Land, aus dem nicht nur Flüchtlinge kommen" und sorgte damit für Aufregung.
  • Am Dienstag folgte dann die Erklärung der Ministerin - ebenfalls als Facebook-Video. "An alle, die sagen Afrika ist kein Land: Ihr habt natürlich recht", steigt sie ein.
  • Sie habe an "die Wochen gedacht", die sie in Afrika verbracht habe. Dabei sei ihr in den Sinn gekommen: "Was für ein schönes Land". Schramböck entschuldigt sich "ganz offiziell bei allen Geografen". 
  • Diese Entschuldigung befriedigt das Netz natürlich nicht. "Wenn man nicht sagen will, dass man seinen Atlas im Kaufhaus Österreich bestellt hat…", kommentiert da etwa Armin Wolf.

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