Daniil MedwedewAPA/AFP/Charly Triballeau

Tennis

US Open: Daniil Medwedew rastet aus

Heute, 08:44 · Lesedauer 2 min

Im Streit mit dem Referee hat Daniil Medwedew bei den Tennis-US-Open für heftiges Aufsehen gesorgt. Der Russe hatte gegen den Franzosen Benjamin Bonzi bei 3:6,5:7,4:5 Matchball gegen sich, als der Aufreger im Erstrundenmatch passierte. Nach dem ersten verschlagenen Aufschlag Bonzis störte ein Fotograf die Partie, indem dieser auf den Platz lief. Schiedsrichter Greg Allensworth entschied auf Wiederholung des ersten Aufschlags. Medwedew rastete aus - und verlor das Match.

"Leute, er will gehen, er wird pro Spiel bezahlt, nicht pro Stunde", schimpfte der als Nummer 13 gesetzte Medwedew über den Schiedsrichter und heizte das Publikum an. Die Fans im zweitgrößten Louis-Armstrong-Stadium buhten und machten so viel Lärm, dass das Match minutenlang unterbrochen war. Bonzi beschwerte sich, dass die Unterbrechung Medwedews Schuld sei - und verlor die Kontrolle über das Match.

Als es endlich weiterging, jubelte das Publikum, als Bonzi einen Fehler beim Aufschlag machte. Der Franzose konnte den Matchball nicht nutzen, Medwedew schaffte das Break und sicherte sich im Tiebreak den dritten Satz. Das Publikum hatte der frühere langjährige Top-10-Spieler auf seine Seite gezogen, immer wieder formte er in Richtung der Zuschauer ein Herz. Bonzi war anschließend im vierten Satz chancenlos, der fünfte Durchgang war wieder hart umkämpft.

Medwedew, der US-Open-Sieger von 2021, musste sich letztlich 3:6,5:7,7:6(5),6:0,4:6 geschlagen geben. Nach 3:45 Stunden Spielzeit zerhackte er am Ende um kurz vor 1 Uhr nachts (Ortszeit) nicht nur seinen Schläger, sondern warf auch noch eine ganze Reihe seiner Schläger ins Publikum. "Es war ein verrücktes Szenario", sagte Bonzi. Es war das dritte Duell der beiden auf der Tour, alle hat Bonzi gewonnen, und jeweils in einer ersten Grand-Slam-Runde - Paris 2017, Wimbledon 2025 und nun US Open 2025.

Der schon davor im Sommer mit schwachen Ergebnissen ausgestattete Medwedew erklärte später, sein Ärger habe ihm geholfen, wieder ins Match zu finden. Es sei ein lustiger Moment gewesen. "Ich war nicht sauer auf den Fotografen. Ich war sauer auf die Entscheidung", sagte der 29-Jährige. "Ich habe nichts Schlimmes gemacht", meinte er, rechnet nun aber mit einer Geldstrafe.