"Richtiger Impuls"
LASK trennt sich überraschend von Trainer Schopp
Der LASK hat sich völlig überraschend von Trainer und Sportdirektor Markus Schopp getrennt. Wie die Linzer am Ostermontag mitteilten, wird Assistenztrainer Maximilian Ritscher interimistisch bis Saisonende übernehmen. Zuvor hatten u.a. die Oberösterreichischen Nachrichten und Sky über die Trennung berichtet. Die Linzer hatten die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga knapp verpasst, führen die Qualifikationsgruppe nach vier Siegen in Serie aber überlegen an.
Der Verein sei zum Schluss gekommen, "dass die sportliche Entwicklung und die gezeigten Leistungen nicht den Erwartungen entsprechen", hieß es in einem Statement. "Eine eingehende Analyse der sportlichen Situation hat gezeigt, dass die leistungstechnische Entwicklung nicht mit den Resultaten Schritt gehalten hat." Zuletzt hatte der LASK viermal ohne Gegentor gewonnen, in den jüngsten acht Ligaspielen gingen die Linzer sieben Mal als Sieger vom Platz.
"Richtiger Impuls"
Der LASK sei überzeugt, "mit dieser Entscheidung den richtigen Impuls für die entscheidende Phase der Saison zu setzen", hieß es weiter. Der 31-jährige Ritscher fungierte seit 2022 als Assistenztrainer beim LASK. "Für mich ist die Situation nicht ganz neu, ich arbeite schon lange mit der Mannschaft. Wir hatten bereits letztes Jahr eine ähnliche Situation", sagte der A-Lizenz-Inhaber mit Blick auf die Trennungen von Thomas Sageder im April 2024 und Thomas Darazs im September 2024. Ob sich der LASK auch wie von Medien berichtet von Christian Gratzei (Head of Football Operations) und Co-Trainer Alexander Marchat trennt, ist laut Clubangaben offen.
Schopp war im vergangenen September von Hartberg zu den Schwarz-Weißen gewechselt und unterzeichnete damals einen Vertrag bis Sommer 2027. In insgesamt 31 Pflichtspielen saß der 51-Jährige auf der Trainerbank der Oberösterreicher, nach einem schwachen Saisonstart mit fünf Niederlagen in den ersten sechs Runden sollte er für den Turnaround sorgen. In der Liga ging es etwas bergauf, die Meistergruppe verpasste der LASK aber zwei Punkte hinter Stadtrivale Blau-Weiß Linz. Im ÖFB-Cup kam das Aus vor drei Wochen gegen den WAC mit dem Finale vor Augen im Elfmeterschießen.
Schopp gab sich am Ostersonntag zuversichtlich
Noch am Ostersonntag hatte sich Schopp in der Sky-Sendung "Talk & Tore" positiv über die Zusammenarbeit mit LASK-CEO Siegmund Gruber geäußert. "Wir sehen die gleiche Richtung und wollen mit dem LASK etwas bewegen. Wir wollen den LASK erfolgreich machen", sagte Schopp und sprach von einer "superspannenden" Entwicklung. "Ich glaube, dass auch er es sieht. Es gilt, die richtigen Schlüsse aus den letzten Wochen und Monaten zu ziehen und einfach auch einen klaren Plan für die Sommervorbereitung zu haben, was man verändern kann und will, um den Prozess noch einmal in eine sehr interessante Richtung zu entwickeln."
Das Verpassen der Meistergruppe und das Cup-Aus wogen in der Stahlstadt anscheinend schwer, auch wenn die Ergebnisse zuletzt passten. "Es gibt die totale Unzufriedenheit von uns allen, die im Verein arbeiten, dass wir Ziele nicht erreicht haben. Meine Rolle ist es, das nüchtern zu analysieren und die Gründe aufzuarbeiten. Das mache ich seit dem ersten Tag", sagte Schopp, der "aktuell sehr viele Baustellen" sah. Der LASK entschied sich unerwartet für einen weiteren Neuanfang, zwei Tage vor dem Gastspiel gegen Austria Klagenfurt. Ritscher ist bereits der achte LASK-Coach seit der Ära Oliver Glasner, die im Sommer 2019 nach vier Jahren endete.
Zusammenfassung
- Der LASK hat sich überraschend von Trainer Markus Schopp getrennt, obwohl die Mannschaft zuletzt vier Spiele in Folge ohne Gegentor gewonnen hatte. Der bisherige Assistenztrainer Maximilian Ritscher übernimmt interimistisch bis Saisonende.
- Schopp, der erst im September von Hartberg kam und einen Vertrag bis 2027 unterschrieben hatte, wurde nach 31 Pflichtspielen entlassen. Der Verein begründete den Schritt damit, dass die sportliche Entwicklung nicht den Erwartungen entsprach.
- Obwohl der LASK die Meistergruppe knapp verpasste, führt er die Qualifikationsgruppe an. Die Entscheidung soll als Impuls für die entscheidende Phase der Saison dienen, während unklar bleibt, ob weitere Entlassungen im Trainerstab folgen.