Krems nach Nervenkrimi gegen Hard wieder Handball-Meister
"Es war so angerichtet heute, das war schon fast kitschig. Es war ein Auf und Ab, aber ich denke, wir haben verdient gewonnen", sagte Wilhelm Jelinek im ORF-Interview. Für den Kremser Kreisläufer stand mit Blick auf die mit 1.100 Zuschauern ausverkaufte Halle und ein Public Viewing vor den Toren fest: "Die ganze Stadt wird heute feiern."
Krems-Obmann Alexander Hofmann strahlte: "Heute haben mehr als 100 Menschen mitgeholfen, diese Veranstaltung ehrenamtlich zu organisieren. Für die freue ich mich, und für die Mannschaft und den Trainer." Sein Team habe es durchgezogen, lobte Meistertrainer Thaqi. "Es ist riesig, für den Verein, für die ganze Stadt."
In der nervös geführten Partie war beiden Teams der Stellenwert stets anzumerken. Einige leichte Fehler mischten sich bereits in die ausgeglichene Anfangsphase, nach rund 20 Minuten bekam Krems ergebnistechnisch Oberwasser. Plötzlich stand es 12:9 - eine Dreitoreführung, von der die Heimischen in der stimmungsvollen Halle bis zum Seitenwechsel zehrten.
Partie wogte hin und her
Die zweite Hälfte geriet zum Nervenkrimi mit wechselnden Führungen. Hard glich rasch aus und verlor Matthias Hild nach der dritten Zeitstrafe (36.). Die Gäste konnten sich in dieser Phase auf Paraden des 43-jährigen Golub Doknic und die Wurfgewalt von Karolis Antanavicius verlassen - die Konsequenz: Nach 44 Minuten waren die Teufel vom Bodensee erstmals mit zwei Toren voran (18:16).
Krems aber ließ - auch dank Schlussmann Lukas Domevscek - nicht abreißen, und riss das Ruder mit Toren des Ex-Harders Daniel Dicker noch einmal herum. Ein 22:19 (53.) war ein Knackpunkt für Gelb-Rot. Hard vergab im Finish aber noch einige Ausgleichschancen und muss weiter auf den achten Meistertitel, den ersten seit 2021, warten.
Verlorener Kampf
"Riesengroße Enttäuschung" empfand der von Hard scheidende Nico Schnabl. "Es war kein schönes Handballspiel, es war ein Kampf über 60 Minuten, den wir verloren haben." Er sah ein Spiel der vergebenen Möglichkeiten. "Wir hatten die Chance, in der zweiten Halbzeit mit drei Toren wegzugehen. Ich weiß nicht, warum wir es nicht geschafft haben."
Zusammenfassung
- Der UHK Krems hat nach einem 25:23-Sieg gegen den HC Hard den sechsten österreichischen Handball-Meistertitel geholt und die Best-of-Three-Finalserie mit 2:0 gewonnen.
- Das Finale vor ausverkaufter Halle mit 1.100 Zuschauern war bis zum Schluss ein Nervenkrimi, in dem Krems nach wechselnden Führungen und einer entscheidenden Phase beim Stand von 22:19 die Oberhand behielt.
- Hard vergab im Finish mehrere Ausgleichschancen und muss weiter auf den achten Meistertitel warten, während Krems erneut unter Trainer Ibish Thaqi triumphierte.