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Katar geht gegen Solidarität mit Iran-Protesten in WM-Stadien vor

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Bei Auftaktspiel des Iran gegen England solidarisierten sich die iranischen Fans mit den Protesten in ihrer Heimat. Beim zweiten Iran-Spiel am Freitag ging Katar gegen Protest-Botschaften im Stadion vor.

Die Stadion-Security hat vor den Augen der Journalisten zu Beginn des WM-Spiels Wales gegen Iran am Freitag mindestens einen Fan aus dem Stadion eskortiert, weil er auf Kleidung und Fanartikeln Solidarität mit den Protesten im Iran ausdrückte. Er trug eine Fahne mit der Parole der Anti-Regierungs-Proteste "Frauen, Leben, Freiheit".

Die FIFA-Pressebeauftragten im Stadion wollten zunächst nicht begründen, wieso es dazu gekommen war. Ein Sprecher des Organisationskomitees verwies auf die Liste der in den Stadien verbotenen Gegenstände und Symbole, machte aber keine Angaben, welches verbotene Symbol der Fan gezeigt hatte. Die Regeln verbannen Symbole mit "politischen, beleidigenden oder diskriminierenden Botschaften".

Eine andere Anhängerin aus dem Iran, die ebenfalls die Proteste gegen die Regierung unterstützt, erzählte, dass sie ein T-Shirt an der Security vorbei ins Stadion gebracht habe, dass aber ihre Freunde wegen deren T-Shirts mit der Botschaft "Women Life Freedom" abgewiesen wurden.

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Weitere Regierungsproteste im Stadion

Im Stadion gab es dennoch zahlreiche Unterstützungsbekundungen für die Anti-Regierungsproteste im Iran. Eine Frau hatte dunkelrote Tränen unter ihren Augen aufgemacht und hielt ein Fußball-Trikot mit der Aufschrift "Mahsa Amini - 22" auf der Rückseite aufgedruckt: eine Referenz an die 22-jährige kurdische Frau, deren Tod in Polizeigewahrsam vor zwei Monaten die Proteste ausgelöst hatte. Ein Mann neben ihr hielt ein Shirt mit den Worten "Women, Life, Freedom" in die Höhe. Ein weiterer Fan zeigte eine iranische Fahne mit den durchgestrichenen Worten "Allahu Akbar" (Gott ist der Größte).

Am Montag hatten sich das iranische Nationalteam und deren Fans mit den Protesten im eigenen Land solidarisiert. Die Mannschaft hatte öffentlich die Nationalhymne verweigert.

Mehr dazu:

ribbon Zusammenfassung
  • Bei Auftaktspiel des Iran gegen England solidarisierten sich die iranischen Fans mit den Protesten in ihrer Heimat.
  • Beim zweiten Iran-Spiel am Freitag ging Katar gegen Protest-Botschaften im Stadion vor.
  • Einige Fans wurden aus dem Stadion eskortiert.