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Kamerun trotz 1:0-Sieg über Brasilien ausgeschieden

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Kamerun hat ein 1:0 (0:0)-Sieg über Brasilien bei der Fußball-WM in Katar nur eine kleine Sensation beschert. Am Freitag feierten die "unbezähmbaren Löwen" dank eines Treffers von Vincent Aboubakar in der Nachspielzeit (92.) einen am Ende glücklichen Erfolg. Allerdings hatte Kamerun im Kampf um das Achtelfinale das Nachsehen gegenüber der Schweiz, die im Parallelspiel Serbien mit 3:2 bezwang. Brasilien ist trotz der Niederlage Gruppensieger.

Für Kamerun war es der erste Erfolg bei einer WM seit 20 Jahren. Am Ende belegten die Zentralafrikaner mit vier Punkten Platz drei in der Gruppe G. Brasilien dominierte das Spiel zwar über weite Strecken, besonders zu überzeugen wusste die neuformierte Elf von Teamchef Tite allerdings nicht. Vor allem in der Offensive fehlte oft die nötige Effizienz. Im Achtelfinale wartet auf die Selecao nun Südkorea.

Die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Brasilianer starteten mit einer "B-Mannschaft" in das abschließende Gruppenspiel. Im Vergleich zum 1:0-Erfolg über die Schweiz blieben nur Eder Militao und Fred in der Startelf. Aufs Feld geführt wurde die Selecao von Kapitän Dani Alves, im Tor durfte Ederson ran. Kamerun veränderte die Anfangsformationen auf vier Positionen. An der Seite von Eric Maxim Choupo-Moting stürmte diesmal der etatmäßige Kapitän Vincent Aboubakar.

Vor dem Anpfiff gab es einen bewegenden Moment im Lusail Stadium. Hinter dem Tor hielten brasilianische Anhänger zwei Trikots in die Höhe, auf einem war Fußball-Ikone Pele mit seiner legendären Rückennummer 10 und der Botschaft "Get well soon" zu sehen. Dabei wirkte auch Superstar Neymar ergriffen, der sein Team erstmals nach der Knöchelverletzung wieder im Stadion unterstützte. Pele war zuvor erneut ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Nach einer ruppigen Anfangsphase mit zwei gelben Karten übernahm Spitzenreiter Brasilien langsam das Kommando. Eine knappe Viertelstunde war bereits gespielt, als die Selecao erstmals gefährlich wurde. Fred spielte einen Diagonalball in den Strafraum zu Gabriel Martinelli, der direkt per Kopf abschloss und Devis Epassy zu einer starken Parade zwang (15.). Wenig später eine der raren, aber brenzligen Aktionen auf der Gegenseite. Choupo-Moting bediente auf der linken Seite Tolo Nouhou, dessen Hereingabe konnte Ederson im Fünfer entschärfen (21.).

Brasilien war in Hälfte eins zwar die klar bessere Mannschaft, vor allem offensiv fehlte aber oftmals die nötige Durchschlagskraft. Antony versuchte es mit einem Schlenzer ins lange Eck, aber Epassy war zur Stelle (38.). In der Nachspielzeit vergab Martinelli nach einer schönen Einzelaktion (45+1.). Kurz vor dem Pausenpfiff verbuchte Kamerun doch noch den ersten Abschluss auf das brasilianische Tor - und dieser hatte es in sich. Bryan Mbeumo scheiterte mit einem gut platziertem Kopfball an Ederson (45+3.).

Zu Beginn von Hälfte zwei nahm das Spiel an Fahrt auf. Zunächst verfehlte Kamerun-Kapitän Aboubakar aus halbrechter Position das Gehäuse nur knapp (51.), danach wurde es auf der Gegenseite zweimal brandgefährlich. Ein Schlenzer des auffälligen Martinelli zwang Epassy zu einer Glanzparade (56.), kurz darauf zeigte der Tormann bei einem zentralen Abschluss von Eder Militao eine Unsicherheit (57.).

Nach dem doch turbulenten Start in den zweiten Spielabschnitt verflachte die Partie in der Folge. Erst in Minute 83 wurde es durch den eingewechselten Bruno Guimaraes wieder einmal brenzlig, sein Abschluss wurde zur Ecke abgefälscht. In der Nachspielzeit gelang Kamerun der Siegtreffer. Aboubakar köpfelte nach einer Flanke des eingewechselten Jerome Ngom Mbekeli trocken ein. Beim Torjubel zog sich der Kapitän, der bereits verwarnt war, das Trikot aus und sah dafür Gelb-Rot.

ribbon Zusammenfassung
  • Kamerun hat ein 1:0 (0:0)-Sieg über Brasilien bei der Fußball-WM in Katar nur eine kleine Sensation beschert.
  • Am Freitag feierten die "unbezähmbaren Löwen" dank eines Treffers von Vincent Aboubakar in der Nachspielzeit (92.) einen am Ende glücklichen Erfolg.
  • Allerdings hatte Kamerun im Kampf um das Achtelfinale das Nachsehen gegenüber der Schweiz, die im Parallelspiel Serbien mit 3:2 bezwang.
  • Zu Beginn von Hälfte zwei nahm das Spiel an Fahrt auf.

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