Skocek: "FIFA ist nicht auf Seiten der Sportler"

0

Für den freien Publizisten Johann Skocek ist die Trennung von Sport und Politik eine "Scheindebatte". Das korrupte System aufzubrechen sei nahezu unmöglich. Eigene Interessen stünden über der Moral.

Ein mehrfarbiges Stückchen Stoff als Statement für Vielfalt und gegen Diskriminierung spaltet die Fußball-Welt: Die FIFA droht, jeden Spieler, der eine "One Love"-Kapitänsschleife trägt, mit Gelb abzustrafen. Sieben europäische Vereine knirschen zwar mit den Zähne, verzichten aber auf den Protest.

Sportler interessieren FIFA nicht

Für den freien Publizisten Johann Skocek ist die Reaktion der FIFA wenig überraschend. "Die FIFA ist nicht auf Seiten der Sportler", wie er im PULS 24 Interview erklärt, sondern "auf Seiten ihrer eigenen Interessen". Dass bei der WM kein Bier verkauft werde sei aber möglich und würde nicht gegen die Interessen der FIFA sprechen, denn die FIFA könne ihren Deal mit der Firma nicht einhalten.

Den generellen Aufschrei über die WM in Katar sieht Skocek darin begründet, dass "Fußball eine andere Liga" ist. Bisherige Sportveranstaltungen, wie die Handball- oder Leichtathletik-WM würden nicht ins Gewicht fallen.

"Scheindebatte"

Auch Fußballer könnten ihre Meinung zur WM bei Pressekonferenzen äußern. Laut Skocek sei jedoch zu bedenken, dass sie unter der Prämisse, keine eigene Meinung zu haben, Karriere machen. Auch der ÖFB habe noch nie was gegen die Korruption bei der FIFA gesagt - eigene Interessen stünden über der Moral.

Das korrupte System sei auch nicht aufzubrechen - "Sport war immer ein Teil der Politik". Dass man Sport und Politik trennen könne, ist für Skocek eine "Scheindebatte". Wenn jedoch "einige mächtige Verbände, Menschen oder Medien" dagegen auftreten würden, könnte sich zumindest etwas bewegen. "Nur derzeit sehe ich keinen Einzigen", bedauert Skocek. 

ribbon Zusammenfassung
  • Für den freien Publizisten Johann Skocek ist die Trennung von Sport und Politik eine "Scheindebatte".
  • Das korrupte System aufzubrechen sei nahezu unmöglich.
  • Eigene Interessen stünde über der Moral.

Mehr aus Sport