Giro d'Italia
Italienischer Dreifachsieg, Aus für Topfavorit Roglič
Noch durfte der Mexikaner das rosa Trikot behalten. Seine Hauptrivalen Carapaz und Simon Yates liegen aber nur rund eine halbe Minute zurück. Carapaz äußerte sich zufrieden: "Wir wussten, dass es eine Schlüsseletappe ist. Ich denke, ich habe gezeigt, woran ich gearbeitet habe." In den vergangenen Jahren habe er es nicht geschafft, sich in eine so gute Position zu bringen, meinte der Südamerikaner. Der Spanier Juan Ayuso, als Gesamtdritter in die entscheidende Woche gegangen, verlor viel Zeit und ist nur noch Gesamt-17.
Nicht mehr beim Giro dabei ist der im Vorfeld als Favorit gehandelte Primož Roglič. Der 35-Jährige, der 2023 den Giro und viermal die Vuelta (zuletzt 2024) gewonnen hatte, kam heuer nicht in Form und gab auf. Der Slowene verlor in mehreren Etappen den Anschluss und lag vor der 16. Etappe fast vier Minuten hinter del Toro zurück.
Der Kapitän des Red-Bull-Teams, der in der Gesamtwertung auf Platz zehn lag, wurde Opfer einer Reihe von Stürzen. Red Bulls Sportdirektor Christian Pömer hatte schon am Sonntag darauf hingewiesen, dass Roglič Verletzungen erlitten habe. Am Montag war ein Ruhetag angesetzt. Bereits im vergangenen Jahr war die Tour de France für Roglič nach 12 Etappen wegen mehrerer Stürze vorzeitig beendet.
Mehrere Stürze am Dienstag
Einen schweren Sturz ereilte am Dienstag den Italiener Alessio Martinelli. Der 24-Jährige kam knapp 100 Kilometer vor dem Ziel auf einer Abfahrt zu Fall und schlitterte über die Straße einen Abgrund herunter. Wie sein italienisches Team mitteilte, wurde Martinelli bei Bewusstsein in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei stabil. Die Untersuchungen ergaben schließlich, dass sich Martinelli keine Brüche, sondern lediglich kleinere Verletzungen am Kinn und der rechten Gesäßhälfte zugezogen hatte.
Der britische Zeitfahr-Spezialist Joshua Tarling, der die zweite Giro-Etappe gewonnen hatte, schlitterte auf der nassen Fahrbahn gegen eine Leitschiene und musste verletzt aufgeben. Der Österreicher Patrick Konrad verlor zum Auftakt der letzten Giro-Woche knapp 39 Minuten und rutschte auf Gesamtrang 61 ab.
Am Mittwoch warten 3.800 Höhenmeter auf die Radprofis. Am Freitag und Samstag stehen jeweils weitere Etappen mit mehr als 4.500 Höhenmetern an. Der 108. Giro endet am Sonntag in Rom.
Zusammenfassung
- Die 16. Etappe des Giro d'Italia endete mit einem italienischen Dreifachsieg: Christian Scaroni und Lorenzo Fortunato (Astana) fuhren nach 5:35:05 Stunden gemeinsam ins Ziel, Giulio Pellizzari wurde Dritter.
- Topfavorit Primož Roglič schied nach mehreren Stürzen und Verletzungen aus, lag vor seinem Ausstieg als Gesamtzehnter fast vier Minuten hinter dem Führenden Isaac Del Toro.
- Richard Carapaz holte als Etappenvierter viel Zeit auf Del Toro auf und liegt nun wie Simon Yates nur noch rund 30 Sekunden hinter dem Mexikaner, während die kommenden Bergetappen mit bis zu 4.500 Höhenmetern als entscheidend gelten.