Italienische Sportreporterin im TV belästigt - Täter ausgeforscht

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Die Sportjournalistin Greta Beccaglia ist bei einem Fußballspiel in Italien sexuell belästigt worden. Die Reporterin wurde von einem Fan - live im TV - am Po begrapscht. Der Mann konnte mittlerweile identifiziert werden, gegen ihn wird ermittelt.

Just an jenem Wochenende an dem die italienische Serie A mit roter Farbe im Gesicht und einer Aktion in den sozialen Medien auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen wollte, wurde Sportjournalistin Greta Beccaglia im Zuge des Spiels Empoli gegen Florenz vor laufender Kamera sexuell belästigt. Während Beccaglia in einer Live-Schalte mit dem Lokalsender "Toscana TV" über das Spiel berichtete, näherte sich ein Mann von hinten. Er deutete an, sich in die Hand zu spucken und berührte die Frau anschließend am Gesäß.

Die sichtlich irritierte Journalistin versuchte zu reagieren und sagte zu dem Mann: "Entschuldigung, das dürfen Sie nicht tun." Anschließend meldete sich Moderator Giorgio Micheletti aus dem Studio. Er ermutigte die Reporterin mit der Arbeit fortzufahren und sagte: „Reg dich nicht auf, du wirst auch mit diesen Erfahrungen wachsen!“ 

Micheletti erntete für diese Aussage viel Kritik. In Anlehnung an dieses Kommentar meldete sich der frühere italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte auf Twitter zu Wort und stellte klar, dass "wir uns alle aufregen müssen."

Täter ausgeforscht, Ermittlungen laufen

Am Montag erstattete Beccaglia Anzeige gegen den Fan. Der Mann wurde inzwischen ausgeforscht. Er ist 45 Jahre alt, kommt aus der Provinz Ancona und ist ein Fan des AC Florenz. Gegen ihn wird nun offiziell wegen sexueller Gewalt ermittelt, ein Stadionverbot wurde vom Präfekten von Florenz erlassen.

In der Lokalzeitung "Corriere Fiorentino" äußerte er sich zu seiner Tat und sagte, dass diese "absolut kein Akt von Sexismus" sei. "Wir hatten verloren und ich machte diese Geste in einem Moment des Ärgers und aus Scherzhaftigkeit. Ich habe nicht über alles nachgedacht. Mein Anwalt wird den Anwalt der Journalistin kontaktieren, ich möchte offiziell um Entschuldigung bitten." 

Beccaglia: "Entschuldigung reicht nicht"

Greta Beccaglia entgegnete den Aussagen des Mannes: "Eine so schlimme Belästigung als Scherz darzustellen, bedeutet, dass er nicht verstanden hat, was hier passiert ist. Das ist ein unmöglicher Kommentar und macht alles noch schlimmer." In einem solchen Fall reiche eine Entschuldigung nicht aus: "Die Gerechtigkeit muss ihren Lauf nehmen und feststellen, dass diese beschämende Geste falsch ist. Diese Gesten sollten niemals gemacht werden", so die Reporterin, die von weiteren Vorfällen an diesem Tag berichtete: "Ein anderer Fan kam zu mir und berührte mich im Intimbereich." 

Auch gegen diesen Mann könnte nun ermittelt werden. Der Sender "Toscana TV" sicherte seiner Mitarbeitern vollste Unterstützung zu: "Wir werden sie in jeder Form unterstützen, menschlich und finanziell."

 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Sportjournalistin Greta Beccaglia ist bei einem Fußballspiel in Italien sexuell belästigt worden.
  • Die Reporterin wurde von einem Fan - live im TV - am Po begrapscht.
  • Der Mann konnte mittlerweile identifiziert werden, gegen ihn wird ermittelt.
  • Während Beccaglia in einer Live-Schalte mit dem Lokalsender "Toscana TV" über ein Serie A Spiel berichtete, näherte sich ein Mann von hinten. Er deutete an, sich in die Hand zu spucken und berührte die Frau anschließend am Gesäß.
  • Die sichtlich irritierte Journalistin versuchte zu reagieren und sagte zu dem Mann: "Entschuldigung, das dürfen Sie nicht tun."
  • Am Montag erstattete Beccaglia Anzeige gegen den Fan. Der Mann wurde inzwischen ausgeforscht. Gegen ihn wird nun offiziell wegen sexueller Gewalt ermittelt, ein Stadionverbot wurde vom Präfekten von Florenz erlassen.