APA/APA/AFP/FABRICE COFFRINI

Derzeit keine offizielle Ct-Wert-Vorgabe aus China

0

Wie in anderen Ländern gilt auch in Österreich bei einer Corona-Infektion ein Ct-Wert von 30 und größer, um nicht mehr als ansteckend zu gelten. Die chinesischen Behörden fordern für die gültige Anreise zu den Olympischen Spielen laut Playbook zwei negative PCR-Tests, eine schriftliche offizielle Ct-Wert-Vorgabe gibt es nicht. Mündlich im Raum gestellt wurde angeblich ein Wert von 40, der frisch Genesenen zum Verhängnis werden könnte. Das ÖOC wartet auf weitere Informationen.

Für das Österreichische Olympische Komitee wird Bernhard Unterkofler als Chefarzt in Peking mit dabei sein. "Bei Ct-Werten größer als 30 lässt sich SARS-CoV2 in Zellkulturen wesentlich seltener anzüchten als bei niedrigeren Ct-Werten und die Infektiosität der betreffenden Patienten ist geringer einzustufen, aber definitiv nicht ausgeschlossen", teilte der Mediziner der APA - Austria Presse Agentur auf Anfrage mit. Größer als 30 gilt beispielsweise auch in Deutschland als Richtwert, was mit einem negativen Testergebnis gleichzusetzen ist. Eine höhere Ct-Wert-Vorgabe erhöht freilich die Sicherheit auf Veranstalter-Seite. Bleibt abzuwarten wie sich die Situation in China entwickelt und wie die Behörden letztlich entscheiden.

Im Lager der Wintersportler hörte man zuletzt immer öfters, dass sich einige Sorgen um ihren Ct-Wert machen, sollten in China andere Regeln gelten als in Österreich. Dies scheint nicht unbegründet. "Tatsache ist, dass man Wochen bis Monate nach einer Infektion mit SARS-CoV2 - statistisch gesehen natürlich deutlich abnehmend- noch 'positive' Proben im Sinne von Ct-Werten weit über 30 abgeben kann. Dabei handelt es sich aber nicht mehr um funktionstüchtige Viren, sondern nur mehr um RNA-Fragmente, die definitiv nicht mehr mit Infektiosität gleichzusetzen sind", erläuterte Unterkofler.

Vom Internationalen Olympischen Komitee, so Unterkofler, gäbe es derzeit keine Vorgabe bezüglich des Ct-Wertes (cycle threshold). "Die Entscheidung darüber liegt - so wie in allen Ländern auch - gänzlich bei den nationalen Behörden. Im offiziellen Playbook V2 wird kein cut-off des Ct-Wertes angegeben", präzisierte der Olympia-Arzt.

Das Organisationskomitee in Peking hält in seinem Playbook fest, dass ab 96 Stunden vor dem Abflug (es zählt bei Umsteigen der letzte Flugabschnitt) zwei negative PCR-Tests abgegeben werden müssen, direkt nach Ankunft in Peking wird auf dem Flughafen die nächste Probe entnommen.

Festgeschrieben ist auch, dass jede Covid-19-Infektion und Genesung bis spätestens acht Werktage vor dem Abflug an den Veranstalter übermittelt werden muss. Tritt die Infektion innerhalb von 30 Tagen vor Beginn der Olympischen Spiele auf, müssen zwei negative Tests direkt nach der Infektion, ein Genesungsschreiben sowie nochmals zwei negative Tests vor dem Abflug abgegeben und übermittelt werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Wie in anderen Ländern gilt auch in Österreich bei einer Corona-Infektion ein Ct-Wert von 30 und größer, um nicht mehr als ansteckend zu gelten.
  • Die chinesischen Behörden fordern für die gültige Anreise zu den Olympischen Spielen laut Playbook zwei negative PCR-Tests, eine schriftliche offizielle Ct-Wert-Vorgabe gibt es nicht.
  • Für das Österreichische Olympische Komitee wird Bernhard Unterkofler als Chefarzt in Peking mit dabei sein.

Mehr aus Sport