APA/APA/AFP/GEOFFROY VAN DER HASSELT

Cornelius lässt Dänemark jubeln - Ernüchterung in Paris

0

Er kam, sah, traf und drehte die Partie. Einwechsler Andreas Cornelius hat Dänemark mit seinem Doppelpack zum 2:1-Sieg gegen Frankreich am Freitagabend im Stade de France einen idealen Einstand in die Fußball-Nations-League beschert. Der Weltmeister wiederum zeigte in Abwesenheit von Cheftrainer Didier Deschamps einige Schwächen. Die Dänen und Österreicher (nach dem 3:0 in Kroatien) liegen mit drei Punkten an der Spitze der Gruppe A1 und treffen am Montag in Wien aufeinander.

Zwar waren die "Bleus" in Saint-Denis über weite Strecken das dominante Team und gingen durch den frisch gebackenen Champions-League-Sieger Karim Benzema folgerichtig in Führung (51.). Die Franzosen zeigten sich aber im Umschalt- und Konterspiel verwundbar. Dies nutzte der nach gut einer Stunde für Kasper Dolberg eingewechselte Cornelius zweimal eiskalt aus (68.,88.). Der Stürmer vom türkischen Meister Trabzonspor avancierte mit zwei sehenswerten Treffern zum Matchwinner und wurde danach entsprechend gefeiert.

"Fantastisch! Vor 80.000 Zuschauern schlagen wir das beste Team der Welt", jubelte Cornelius im dänischen Sender TV2. "Wir haben eine starke Mannschaft. Wir haben viele Spieler, die von der Bank kommen und das Niveau halten können. Wir sind ein kleines Land, aber wir können mit den Besten mitspielen", fügte der 29-Jährige hinzu.

Von seinem Trainer Kasper Hjulmand erhielt Cornelius viel Lob. "Es ist toll zu wissen, dass Andreas in jedem Match alles gibt. Im Moment ist er am Höhepunkt seines Spiels." Hjulmand schätzte den Erfolg beim Weltmeister, der davor zuletzt sieben Mal in Folge gewonnen hatte, hoch ein. "Frankreich ist wahrscheinlich die beste Mannschaft der Welt, wenn es um die Qualität der Spieler geht. Wir sind sehr stolz auf die Leistung, die wir in einem ausverkauften Stadion gegen sie auswärts gezeigt haben."

Kopfschmerzen blieben hingegen bei der "Equipe Tricolore" zurück. Nicht nur das Spiel, auch Stürmerstar Kylian Mbappe ging zur Pause mit einer Knieverletzung verloren. "Es gab einige weniger gute Passagen, aber auch gute Passagen. Es gibt Bereiche, an denen wir im Training arbeiten können", sagte Frankreichs Ersatztrainer Guy Stephan, der Deschamps nach dem Tod von dessen Vater an der Seitenlinie vertrat.

Frankreich und Dänemark werden auch bei der WM in Katar am 26. November aufeinandertreffen. "Wir träumen groß. Und ein solcher Sieg hier gibt uns auch das Vertrauen, dass wir etwas Großes schaffen können", so Hjulmand. Die nächste Aufgabe für sein Team wartet am Montagabend im Wiener Ernst-Happel-Stadion: Um 20.45 Uhr (live ORF 1) geht es gegen Österreich um die Tabellenführung, während Frankreich nach Kroatien zur Neuauflage des WM-Finales reist. Allerdings treffen dann in Split zwei Teams aufeinander, die am Freitag ordentlich Federn lassen mussten.

Wundenlecken war am Samstag auch für den Weltranglisten-Zweiten Belgien angesagt. Die 1:4-Klatsche gegen die Niederlande war die erste Heimniederlage für die Belgier seit dem erstem Spiel von Roberto Martinez als Cheftrainer im September 2016 gegen Spanien. Die klare Abfuhr war "genau das, was die Mannschaft gebraucht hat", wenn sie auf die WM blickt, betonte Martinez. "Es ist ein hartes Ergebnis, aber es ist klar, woran wir arbeiten müssen."

Der Trainer beklagte die frühe Verletzung von Stürmer Romelu Lukaku. "Das war ein Schlag für das Team. Von da an wurde es ein schwierigeres Match", sagte er. Verteidiger Jan Vertonghen gestand aber auch, dass der niederländische Angriff Belgien immer wieder vor Probleme gestellt hat: "Insbesondere hatten wir Schwierigkeiten, ihre Stürmer zu kontrollieren. Diese Niederlage bringt uns auf den Boden zurück. Es ist klar, dass wir weiter hart arbeiten müssen."

ribbon Zusammenfassung
  • Er kam, sah, traf und drehte die Partie.
  • Einwechsler Andreas Cornelius hat Dänemark mit seinem Doppelpack zum 2:1-Sieg gegen Frankreich am Freitagabend im Stade de France einen idealen Einstand in die Fußball-Nations-League beschert.
  • Frankreich und Dänemark werden auch bei der WM in Katar am 26. November aufeinandertreffen.
  • Allerdings treffen dann in Split zwei Teams aufeinander, die am Freitag ordentlich Federn lassen mussten.

Mehr aus Sport