Beachvolleyball in Katar: Bikini verboten

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In Katar wird im März ein Beachvolleyball-Turnier für Frauen ausgetragen. Was die Frauen tragen dürfen, bestimmen die Behörden. Ein Affront gegen die Rechte der Frauen.

Was für Formel-1-Pilot Lewis Hamilton der feuerfeste Rennanzug und Helm ist, ist für Frauen beim Beachvolleyball der Sportbikini: Die Arbeitskleidung. Mit dem "Blaumann" von Hamilton hätte Katar wohl kein Problem, mit den Sportbikinis hingegen schon.

Das Land im Mittleren Osten ist nicht nur 2022 umstrittener Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft, sondern im März Schauplatz eines Volleyball-Turniers für Frauen. Was die Frauen dabei tragen sollen, möchte das Land vorgeben. Shirts und knielange Hosen. Das sorgt seit Tagen für weltweite Schlagzeilen. Der "Spiegel" titelte zum Beispiel "Frauenrechte in den Sand gesetzt" und zitiert mit Karla Borger und Julia Sude das aktuell beste Team aus Deutschland: "Wir wollen das nicht mittragen." Der Sport "ist verdammt anstrengend", sagt Borger. "Wir passen uns in jedem Land an, wo wir können. Wir sind dazu auch bereit. Aber du bist da in der Hitze am Triefen, alles ist nass. Wir sind es einfach nicht gewöhnt, bei solchen Temperaturen mit dieser Kleidung zu spielen."

Respektieren die Kultur

Vom Volleyball-Weltverband FIVB heißt es, man respektiere die Kultur und Traditionen des Gastgeberlandes. Und auch die Spielerinnen habe man wegen den Kleidervorschriften befragt, sie seien einverstanden gewesen. Ist das so? Der "Spiegel" zitiert aus einer Umfrage der Spielervereinigung IBVPA, nach er knapp 25 Prozent eigentlich nicht am Turnier teilnehmen wollen.

Dementi vom katarischen Volleyballverband QVA

Auch in Katar gibt es einen Volleyballverband, der die neuen Kleidervorschriften dementiert. "Wir möchten klarstellen, dass wir keine Forderungen stellen, was die Athleten bei der Veranstaltung tragen sollen", erklärte der veranstaltende Verband auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Diese Aussage widerspricht allerdings der offiziellen Regelungen für das Event: "Um die lokale Kultur und Tradition zu respektieren, wird von allen teilnehmenden Frauenteams erwartet, dass sie ein kurzärmeliges T-Shirt unter dem offiziellen, von Asics zur Verfügung gestellten Turnier-Damenoberteil und knielange Sportshorts als Mindestlänge tragen, die während der gesamten Veranstaltung, einschließlich Training und Spiele, verwendet werden."

ribbon Zusammenfassung
  • In Katar wird im März ein Beachvolleyball-Turnier für Frauen ausgetragen.
  • Was die Frauen dabei tragen sollen, möchte das Land vorgeben. Shirts und knielange Hosen. Das sorgt seit Tagen für weltweite Schlagzeilen.
  • Der katarische Volleyballverband QVA dementiert die neuen Kleidervorschriften.
  • Wir möchten klarstellen, dass wir keine Forderungen stellen, was die Athleten bei der Veranstaltung tragen sollen", erklärte der veranstaltende Verband auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
  • Diese Aussage widerspricht allerdings der offiziellen Regelungen für das Event.
  • Diese geben das Tragen von Shirts und knielangen Hosen vor.

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