APA/dpa/Lino Mirgeler

Wolfs-Diskussion: Tierschützer wollen Kärntner Landwirte anzeigen

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Der Tierschutzverein VGT will in Zukunft Tierhalter anzeigen, die Schafe ungeschützt auf Almen weiden lassen. Schafe sollen besser gegen Wölfe geschützt werden, verlangen sie.

Die Diskussion um Wölfe und heuer bereits dutzende gerissene Nutztiere in Kärnten ist um ein Kapitel reicher: Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Montag angekündigt, Tierhalter anzuzeigen, die Schafe "einfach so völlig ungeschützt und unbehirtet in der freien Natur ausgesetzt" hätten, teilte die Organisation am Montag in einer Aussendung mit.

Gesetz sieht Schutz vor

Der VGT ortet in der Weidehaltung in Kärnten Tierquälerei: "Domestizierte Schafe sind Haustiere, die den Gefahren in der Wildnis hilflos ausgeliefert sind. Deshalb sterben tausende Schafe jedes Jahr in Österreich, weil sie einfach so auf Almen ausgesetzt wurden."

Das Tierschutzgesetz würde das verbieten - bei der Almhaltung von Schafen bedeute das, "dass es eine Behirtung und einen Schutz vor großen Beutegreifern" geben müsse und die Schafe auch in der Nacht in einem speziellen Pferch untergebracht werden müssten.

Agrarreferent: Respektlos

Der zuständige Agrarreferent, LHStv. Martin Gruber (ÖVP), reagierte harsch auf die Ankündigung: "Die traditionelle Almwirtschaft ist eine der artgerechtesten Tierhaltungsformen, die man sich vorstellen kann. Diese als Tierquälerei zu bezeichnen, ist völlig absurd." Wer sich solche Anzeigen ausdenkt, habe "jeglichen Sinn für die Realität und jeden Respekt vor der Arbeit unserer Landwirte" verloren, es seien Wölfe, die Nutztiere und damit die Almwirtschaft bedrohen würden.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Tierschutzverein VGT will in Zukunft Tierhalter anzeigen, die Schafe ungeschützt auf Almen weiden lassen.
  • Schafe sollen besser gegen Wölfe geschützt werden, verlangen sie.

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