Wieder 200 Euro: Wiener Energiebonus wird verlängert

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Die Stadt Wien bezeichnet den Energiebonus des letzten Jahres als großen Erfolg. Wegen der anhaltenden Teuerung verlängert die Stadt Wien diesen. Ab Mitte April erhalten rund 650.000 Haushalte 200 Euro.

Den Energiebonus wird es 2023 "in identer Höhe geben. Das bedeutet: 200 Euro für rund 650.000 Haushalte", sagt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). "Ab 11. April wird der zur Auszahlung kommen", so Hanke. Für alle, die den Bonus 2022 bereits bekommen haben, gehe das ganz automatisch ohne Antrag. Der Bonus soll laut dem Wirtschaftsstadtrat direkt auf das gleiche Konto überwiesen werden.

Für die öffentliche Verwaltung sei dies "einmalig", so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Dazu werde mit den Daten aus dem Zentralen Melderegister (ZMR) abgeglichen, ob die Wohnsituation gleich geblieben sei. Sollte das der Fall sein, werde die Stadt Wien in der zweiten Aprilwoche das Geld direkt "überweisen können, ohne dass die Menschen noch einen Antrag stellen müssen.", so Hacker. 

Buchmüller erklärt den Wiener Energiebonus 2023

Bonus für zwei Drittel aller Wiener Haushalte

Anspruch auf den Bonus haben alle mit einem Brutto-Jahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro, beziehungsweise Mehrpersonenhaushalte mit einem Einkommen von bis zu 100.000 Euro. Laut Hanke sei der Bonus weiterhin gefragt. Die starke Inflation mache diese Unterstützung notwendig: "Das ist eine enorme Belastung für alle Haushalte". Von diesem Energiebonus würden zwei Drittel aller Wiener Haushalte profitieren, sagt Hacker. Der Energiebonus soll effektiv dabei helfen, "die Entstehung von Armut in der breiten Mittelschicht von vornherein, so gut es geht, zu unterbinden". 

Hacker: Kritik an der Bundesregierung

Peter Hacker forderte im PULS 24 Interview Maßnahmen der Bundesregierung, um die Armutsgefahr zu senken. "Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Preise runter oder Unterstützungssystem für die Haushalte rauf". Um die Preise zu senken, "diskutieren wir die Frage des Mietpreisdeckels", so Hacker. Nur der Bund hätte laut Hacker die Möglichkeit, in die Gestaltung von Mieten einzugreifen.

Massiv angestiegen sind nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor allem die Gaspreise. Dies hatte zur Folge, dass in Wien die Preise für Fernwärme - deren Produktion auch mit Erdgas erfolgt - hinaufgeschnellt sind. Finanzstadtrat Hanke zeigte sich heute erfreut über die jüngsten Preisrückgänge am Gasmarkt. Er sei zuversichtlich, dass in der nächsten Heizsaison die Belastung wieder reduziert werde, sagte er.

Seniorenbund fordert Heizkostenzuschuss

ÖVP und Grüne wiesen heute ebenfalls darauf hin, dass der Großteil des Geldes für den Bonus vom Bund kommt. ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec (ÖVP) plädierte zudem in einer Aussendung dafür, dass ein permanenter Heizkostenzuschuss in Wien wieder eingeführt müsse. Dieser sei 2013 für zahlreiche Menschen gestrichen worden. "Allen, die es dringend benötigen, muss seitens der Stadt auch über die aktuelle Krise hinaus geholfen werden. Dies muss sichergestellt werden", forderte Korosec.

Grünen-Chefin Judith Pühringer rief die Stadt dazu auf, zusätzlich zum Energiebonus auch eine Neuauflage der Energiekostenpauschale zu initiieren - also eine direkte Auszahlung von 200 Euro an armutsgefährdete Menschen, die etwa Mindestsicherung oder Wohnbeihilfe beziehen. Wien dürfe sich nicht am finanziellen Zuschuss des Bundes ausruhen, befand sie.

FPÖ-Chef Dominik Nepp forderte das Einfrieren der Mieten bzw. keine weiteren Erhöhungen im Gemeindebau.

ribbon Zusammenfassung
  • Wegen der anhaltenden Teuerung verlängert die Stadt Wien den Energiebonus.
  • Ab Mitte April erhalten rund 650.000 Haushalte 200 Euro.

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