Wiener ÄrztekammerAPA/HERBERT PFARRHOFER

Weiterer Manager einer Firma der Ärztekammer Wien entlassen

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In der Causa um mutmaßliche Missstände in der Equip4Ordi GmbH, einer Tochtergesellschaft der Kurie Niedergelassene Ärzte der Wiener Ärztekammer, wurden am Samstag neue Entwicklungen bekannt.

Kurienobmann Erik Huber hat - gemeinsam mit seinem Finanzreferenten - die fristlose Entlassung eines weiteren Managers veranlasst, der im Firmengeflecht rund um die Equip4Ordi tätig war, bestätigte die Wiener Ärztekammer einen entsprechenden Bericht des "Kurier".

Grund für die Entlassung sei laut "Kurier", dass man im Zuge der Aufarbeitung der Causa auf potenzielle Pflichtwidrigkeiten gestoßen sei.

Aufgrund der Komplexität der Firmenkonstruktion habe man aber für die Funktion noch einen Nachfolger suchen müssen, so der Bericht. Zuletzt seien weitere mögliche Pflichtwidrigkeiten zu Tage getreten, die "unmittelbares Handeln" erforderten.

Selbstanzeige beim Finanzamt

Und die Equip4Ordi GmBH soll laut dem "Dossier"-Journalisten Ashwien Sankholkar mittlerweile eine Selbstanzeige beim Finanzamt eingebracht haben, wie dieser via Twitter mitteilte. Dies gehe aus einem "Dossier" vorliegenden Brief an die Mitglieder der Ärztekammer-Kurie der niedergelassenen Ärzte hervor.

Die Selbstanzeige sei erstattet worden, um ein in der Vergangenheit eingegangenes Scheindienstverhältnis ordnungsgemäß aufzuklären und abzuwickeln, zitiert Sankholkar aus dem Brief. Zu diesem Bericht konnte man in der Ärztekammer auf Anfrage der APA vorerst keine Angaben machen.

Ermittlungen wegen Untreue und Begünstigung

In der Causa ermitteln inzwischen vier Institutionen - die Staatsanwaltschaft, der Rechnungshof, die Magistratsabteilung 40 und eine kammer-interne Untersuchungskommission. Die Staatsanwaltschaft verfügte bereits Mitte Februar die Sicherstellung der Handys und Laptops der Beschuldigten - zwei Geschäftsführer der Equip4Ordi und ein Kammermitarbeiter und Vertrauter von Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart.

Es geht es um den Vorwurf der Untreue bzw. der Begünstigung. Die Beschuldigten sollen ausgesagt haben, sie hätten auf Weisung bzw. mit Genehmigung von Steinhart gehandelt. Dieser weist alle Vorwürfe zurück. Die Equip4Ordi hat inzwischen bereits ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen belieferte bisher Arzt-Ordinationen mit medizinischen Materialien.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Causa um mutmaßliche Missstände in der Equip4Ordi GmbH, einer Tochtergesellschaft der Kurie Niedergelassene Ärzte der Wiener Ärztekammer, wurden am Samstag neue Entwicklungen bekannt.
  • Kurienobmann Erik Huber hat - gemeinsam mit seinem Finanzreferenten - die fristlose Entlassung eines weiteren Managers veranlasst, der im Firmengeflecht rund um die Equip4Ordi tätig war.