AFP

Wagenknecht: "Russland ist kein freies Land"

0

Sahra Wagenknecht spricht sich laut gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine und für Friedensverhandlungen aus. Vor kurzem gründete sie das "Bündnis Sahra Wagenknecht" und ist für knapp ein Viertel der Deutschen wählbar. In einem Streitgespräch sprach sie über Russland, Putin und Tucker Carlson.

Sahra Wagenknecht weiß zu polarisieren. Die ehemalige "Linke"-Fraktionsvorsitzende sprach sich stets gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für Verhandlungen aus. In einem Streitgespräch mit Paul Ronzheimer, stv. "Bild"-Chefredakteur, wurde sie auch auf den Tod von Alexej Nawalny angesprochen und wer Schuld trägt.

Putin ist "politisch verantwortlich"

"Natürlich ist er (Putin, Anm.) verantwortlich für den Tod von Herrn Nawalny", sagt sie da, allerdings nur "politisch verantwortlich". Wichtig ist ihr direkt zu betonen, dass es "scheinheilig" sei, "wenn jetzt so getan wird, als sei er der einzige Diktator dieser Welt, der seine Kritiker zu Tode bringt. Das gibt es leider auf dieser Welt viel und wir müssen uns mit diesen Regimen auseinandersetzen aber wir können nicht mit ihnen Krieg führen".

Video: Tod von Nawalny: Wie geht es weiter?

Wagenknecht betont auch, dass Russland "kein freies Land ist". Es gebe keine freie Opposition. "Es gibt keine freie Meinungsäußerung". Dennoch sei "Russland ein europäisches Land". Und auch die Ukraine sei "keine lupenreine Demokratie".

Waffenlieferung oder Verhandlungen?

Bezüglich der Hilfe für die Ukraine bleibt Wagenknecht bei ihrem Wunsch nach Verhandlungen. Denn die Ukrainer würden den Krieg ablehnen. Repräsentative Umfragen der ukrainischen Bevölkerung dazu zeigen hingegen, dass 63 Prozent Verhandlungen ablehnen und 30 Prozent zustimmen.

Ronzheimer, der als Kriegsreporter Monate in der Ukraine verbracht hat, erzählt von einem Gespräch von der Front: "Natürlich wollen wir keinen Krieg, aber wenn wir uns hier geschlagen geben, dann ist das nächste Dorf hinter uns dran und da wohnen meine Kinder, da wohnt meine Frau und dann werden die von russischen Soldaten vergewaltigt und deswegen stehen wir hier an der Front."

Mehr lesen: "Teil des Krieges": Wagenknecht relativierte Vergewaltigungen

Für Wagenknecht geben Waffenlieferungen dennoch Putin einen Grund, auch Deutschland anzugreifen. Dass in russischen Propaganda-Shows regelmäßig zu einem Sturm auf Berlin und Deutschland aufgerufen wird, habe sie nicht gesehen.

Gesehen hat sie hingegen das Interview von Tucker Carlson – einem vom konservativen und Trumps-Haussender FOX-News gefeuerten Moderator – mit Putin. Dort habe dieser deutlich gesagt, dass dieser Interesse an einem Waffenstillstand habe.

Selbiger Putin hat allerdings auch wenige Tage vor seinem Angriffskrieg auf die Ukraine behauptet, er würde nicht angreifen.

ribbon Zusammenfassung
  • Sahra Wagenknecht spricht sich laut gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine und für Friedensverhandlungen aus.
  • In einem Streitgespräch mit dem Vize-Chefredakteur der "Bild", Paul Ronzheimer" sprach sie über Russland, Putin und Tucker Carlson.

Mehr aus Politik