Fünf Tote bei russischem Raketenschlag in Region Charkiw
Bei den meisten Opfern handle es sich um Angestellte verschiedener Behörden. Einige Verletzte mussten in Krankenhäuser gebracht werden, drei mussten operiert werden. Den Angaben zufolge traf die Rakete ein Verwaltungsgebäude und beschädigte ein weiteres. Zudem seien Schäden an einem fünfstöckigen Wohngebäude verursacht worden, teilte Synehubow mit. Weitere Opfer wurden noch unter den Trümmern vermutet. In der Nähe gebe es keine militärische Einrichtung, schrieb der Gouverneur. Synehubow sprach zuvor davon, dass es sich um eine ballistische Rakete gehandelt haben soll.
"Diese Brutalität kann nicht toleriert werden", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. "Auf Russland muss maximaler Druck ausgeübt werden - durch militärische Gewalt, Sanktionen und Diplomatie - um den Terror zu stoppen und Leben zu schützen." Isjum liegt rund 40 Kilometer von der Frontlinie entfernt und zählte vor Beginn des Krieges 45.000 Einwohner. Die russischen Truppen haben in der Region die Angriffe jüngst verstärkt und Gebietsgewinne gemacht.
Bei Drohnenangriffen in der Nacht auf Dienstag wurden in vielen weiteren Regionen der Ukraine Geschäfte und Wohnhäuser beschädigt. Die ukrainische Staatsbahn Ukrsalisnyzja teilte mit, die russischen Streitkräfte hätten ein Lager in der Region Dnipropetrowsk angegriffen und dabei erheblichen Schaden an der Infrastruktur und am Gelände verursacht. In der Region Tscherkassy seien drei Privatunternehmen durch den Angriff in Brand geraten, teilte Gouverneur Ihor Taburez auf Telegram mit.
In der nordöstlichen Region Sumy wurden den Regionalbehörden zufolge acht Wohngebäude und ein Mehrfamilienhaus beschädigt. Der nationale Stromnetzbetreiber Ukrenergo meldete unterdessen Notabschaltungen in acht Regionen.
Besatzungsbehörde: Drohne trifft Schulbus in russisch besetztem Gebiet
Im russisch kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja wurden unterdessen nach Angaben der Besatzungsbehörden sechs Menschen, darunter fünf Minderjährige, durch eine ukrainische Drohne verletzt. Es sei ein Schulbus im frontnahen Landkreis Wassyliwka beschossen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Region, Jewgeni Balizki, mit. "Derzeit ist bekannt, dass der Busfahrer schwer verletzt wurde", schrieb er auf Telegram. Dazu hätten noch fünf Kinder leichtere Splitterverletzungen erlitten.
In Moskau war von einer gezielten Attacke gegen Kinder die Rede. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf internationalen Hilfsorganisationen vor, den Fall vertuschen zu wollen. Der Landkreis Wassyliwka, in dem sich auch das Atomkraftwerk Saporischschja befindet, liegt direkt an der Front in dem zwischen Russen und Ukrainern umkämpften Gebiet Saporischschja. Immer wieder melden beide Seiten den Beschuss auch ziviler Objekte.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert maximalen Druck auf Russland, um den Terror zu stoppen und Leben zu schützen. Die russischen Truppen haben ihre Angriffe in der Region Charkiw verstärkt und Gebietsgewinne erzielt.
- In der Region Saporischschja wurden sechs Menschen, darunter fünf Minderjährige, bei einem ukrainischen Drohnenangriff verletzt. Ein Schulbus wurde getroffen, und Russland beschuldigt internationale Organisationen der Vertuschung.