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Vance sieht "erhebliche Zugeständnisse" Russlands

Heute, 17:16 · Lesedauer 2 min

Russland hat nach Darstellung von US-Vizepräsident JD Vance im Krieg gegen die Ukraine umfangreiche Zugeständnisse für eine Verhandlungslösung angeboten. "Ich denke, die Russen haben Präsident Trump gegenüber zum ersten Mal in den dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche Zugeständnisse gemacht", sagte Vance am Sonntag in einem Interview mit dem Sender NBC. "Sie haben eingesehen, dass es ihnen nicht gelingen wird, in Kiew eine Marionettenregierung zu installieren."

Zudem habe Russland anerkannt, dass es Sicherheitsgarantien für die territoriale Integrität der Ukraine geben werde. Vance zufolge will Präsident Donald Trump im Einzelfall über weitere Sanktionen entscheiden.

Als Beispiel nannte der Vizepräsident die jüngste Ankündigung, als Reaktion auf den anhaltenden Kauf von russischem Erdöl zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf indische Waren zu erheben. Er räumte jedoch ein, dass neue Sanktionen Russland wahrscheinlich nicht zu einer Feuerpause bewegen würden. Eine russische oder ukrainische Stellungnahme zu den Äußerungen lag zunächst nicht vor.

Reuters hatte zuletzt unter Berufung auf Insider gemeldet, welche Forderungen der russische Präsident Wladimir Putin für ein Ende des Krieges stelle. Demnach verlangt Putin von der Ukraine unter anderem den vollständigen Verzicht auf die östliche Donbass-Region sowie eine Neutralität des Landes. Zudem müsse die Regierung in Kiew auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten. Auch dürften keine westlichen Truppen im Land stationiert werden.

Im Gegenzug werde Russland nicht mehr die vollständige Abtretung von Cherson und Saporischschja verlangen, sondern dort die gegenwärtige Frontlinie anerkennen. Die Aufgabe des Donbass gilt für die Regierung in Kiew als indiskutabel.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow skizzierte ebenfalls in einem Interview des US-Senders NBC die Vorstellungen der Regierung in Moskau zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese Garantien sollten die Länder des UNO-Sicherheitsrats leisten, sagte Lawrow laut einer vom russischen Außenministerium veröffentlichten Mitschrift. Die fünf ständigen Mitglieder im UNO-Sicherheitsrat sind Russland, die USA, China, Großbritannien und Frankreich. Lawrow sagte weiter, die Garantie-Mächte könnten auch Deutschland und die Türkei sowie andere Länder umfassen.

Zusammenfassung
  • US-Vizepräsident JD Vance berichtet, dass Russland erstmals in dreieinhalb Jahren des Ukraine-Kriegs Präsident Trump gegenüber erhebliche Zugeständnisse gemacht und unter anderem anerkannt hat, dass es in Kiew keine Marionettenregierung geben wird.
  • Als Reaktion auf den anhaltenden Kauf von russischem Erdöl hat die US-Regierung einen 25-prozentigen Zoll auf indische Waren angekündigt, wobei Vance jedoch bezweifelt, dass neue Sanktionen Russland zu einer Feuerpause bewegen werden.