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Van der Bellen in Kiew: Eher bescheidenes Medienecho in der Ukraine

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Lokale Medien haben dem Ukraine-Besuch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch keinen allzu hohen Stellenwert eingeräumt.

Über die Reise sowie einzelne Aussagen Van der Bellens bei einer Pressekonferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde zwar kurz berichtet. Für die wichtigste Schlagzeile vom gemeinsamen Auftritt sorgte jedoch Selenskyjs Kritik an den Haftbedingungen für den georgischen Ex-Präsidenten Micheil Saakaschwili in Georgien.

Selenskyj kritisierte Haftbedingungen in Georgien

In seiner Beantwortung auf die Frage eines österreichischen Journalisten zu den ukrainischen Erwartungen über Hilfe aus Österreich hatte der ukrainische Präsident unerwartet ein großes Kuvert geöffnet, in dem sich Fotos des in einem sichtlich sehr schlechten körperlichen Zustand befindlichen Saakaschwili befanden. "Vor meinem Treffen mit dem Herrn Präsidenten hat man mir Fotografien unseres ukrainischen Staatsbürgers, er war einmal Präsidenten von Georgien, überreicht", sagte Selenskyj und warf der georgischen Regierung vor, Saakaschwili umzubringen.

Kurz referiert wurden freilich auch Aussagen Van der Bellens von der Pressekonferenz. Nachdem die österreichische und ungarische Weigerung, Waffen an die Ukraine zu liefern, am Vormittag für Diskussion gesorgt hatte, erwähnte lb.ua diesbezüglichen Erläuterungen des Bundespräsidenten, der auf die in der in Verfassung verankerte Neutralität verwies, aber es gebe aber auch andere Probleme: "Wir haben in Österreich jahrzehntelang unsere militärische Bewaffnung vernachlässigt und sehen deshalb auch keine Möglichkeit, dass wir etwas liefern können."

Zitiert wurde etwa von suspilne.media aber auch Van der Bellens Sichtweise des Krieges: Russland stelle die Ukraine als russische Provinz dar und drohe die Ukrainer umzubringen, wenn sie damit nicht einverstanden wären: "Eine Ende des Krieges können wir einstweilen noch nicht absehen", zitierte den Bundespräsidenten die Onlineplattform des öffentlich-rechtlichen Fernsehens Suspilne.

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  • Lokale Medien haben dem Ukraine-Besuch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch keinen allzu hohen Stellenwert eingeräumt.

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