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Ukraine-Krieg

USA warten auf Waffenruhe-Vorschlag aus Moskau

Heute, 03:19 · Lesedauer 4 min

Nach dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin warten die USA auf einen Vorschlag aus Moskau für eine Waffenruhe in der Ukraine. Putin habe gesagt, dass Russland einen Vorschlag unterbreiten werde, der zu einer Waffenruhe führen werde, was dann zu einer breiteren Verhandlung führen werde, sagte US-Außenminister Marco Rubio bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Senats in Washington.

Am Montag hatte US-Präsident Trump nach seinem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt.

Allerdings nannte Trump keine Details - und wurde einmal mehr dafür kritisiert, bei seinen Friedensbemühungen nicht genügend Druck auf Moskau auszuüben.

Berichten zufolge stellte Trump Putin fürs Erste keine weiteren Sanktionen gegen Russland in Aussicht.

Selenskyj: "Amerikanische Einfluss" kann viele Leben retten

Rubio sagte nun, aus dem Kontext des avisierten russischen Vorschlags werde man dann wissen, wie die Denkweise der Russen sei und wo sie stünden.

"Ich denke, Putin wird immer dann einen Deal eingehen, wenn er glaubt, dass dies in seinem besten Interesse ist, für das Land, für Russland und für seine Sicht der Welt." Die Ukraine wehrt seit mehr als drei Jahren einen russischen Angriffskrieg ab.

Selenskyj machte sich trotz der abwartenden Haltung der USA für eine führende Rolle Washingtons bei weiteren Verhandlungen stark.

"Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird, und es ist der amerikanische Einfluss, der viele Leben retten kann, wenn er als Druckmittel eingesetzt wird, um Putin zur Beendigung des Krieges zu bewegen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

"Es ist wichtig, dass sich Amerika weiterhin für die Annäherung an den Frieden einsetzt."

Sanktionsbeschluss

Selenskyj lobte das 17. Sanktionspaket, das die EU am Dienstag verabschiedet hatte. "Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, und es sollte so viele Sanktionsschritte geben, wie nötig sind, damit Russland sich für den Frieden interessiert und den vollen Preis für seine Aggression und seinen Wunsch, den Krieg zu verlängern, zu spüren bekommt", sagte er.

Es gebe einen Sanktionsbeschluss des Vereinigten Königreichs und der EU, "und es wäre gut, wenn auch die Vereinigten Staaten dazu beitragen würden".

Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmaßnahmen sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor.

Video: Ukraine-Krieg: Trump telefoniert mit Putin

Vatikan bereit als Gastgeber für Verhandlungen

Derweil bestätigte Papst Leo XIV. nach Worten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seine Bereitschaft, Gastgeber für Verhandlungen zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs zu sein.

Meloni berichtete von einem Telefonat mit dem Pontifex, in dem dieser die Verfügbarkeit des Vatikans als neutralen Ort für mögliche Verhandlungen zwischen dem Aggressor aus Moskau und Kiew bestätigte.

Schon in den vergangenen Tagen hatte das neue Oberhaupt der katholischen Kirche ein entsprechendes Angebot gemacht.

Meloni teilte mit, dass sie bei einer Telefonkonferenz am Montag unter anderem mit Trump und europäischen Staats- und Regierungschefs gebeten worden sei, noch einmal bei Papst Leo nachzufragen.

Dies habe sie dann schnell getan. Sie danke dem Pontifex für seinen Einsatz und seinen Willen, an einem fairen und dauerhaften Frieden in der Ukraine mitzuarbeiten, hieß es aus dem Büro der Ministerpräsidentin in Rom.

Video: Nach Telefonat mit Putin: Kein Frieden in Sicht

Zusammenfassung
  • Die USA warten nach einem Telefonat zwischen Präsident Trump und Kremlchef Putin auf einen russischen Vorschlag für eine Waffenruhe in der Ukraine.
  • US-Außenminister Marco Rubio erklärte, dass der russische Vorschlag Aufschluss über die aktuelle Denkweise und Position Moskaus geben werde.
  • Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert eine stärkere Rolle der USA bei den Friedensverhandlungen und lobt das am Dienstag beschlossene 17. Sanktionspaket der EU.
  • Papst Leo XIV. hat laut Italiens Premier Meloni die Bereitschaft des Vatikans bestätigt, als neutraler Gastgeber für mögliche Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zu fungieren.
  • Russland hat nach eigenen Angaben rund 20.000 eingebürgerte Migranten an die Front geschickt und insgesamt 80.000 für den Wehrdienst erfasst.