USA, Katar und Türkei steigen in Gaza-Verhandlungen ein
An den Beratungen am Mittwoch nimmt auch der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani teil, verlautete aus Diplomatenkreisen in Katar. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, reisen demnach ebenfalls an. Auch eine türkische Delegation um Geheimdienstchef Ibrahim Kalin schließt sich den Gesprächen an, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi berichtete.
Auf Bitten von US-Präsident Trump soll die Türkei die radikal-islamische Hamas überzeugen, dessen Friedensplan für den Gazastreifen anzunehmen. Das sagt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Türkische Vertreter erläuterten der Hamas den besten Ansatz für die Zukunft eines palästinensischen Staates. Der Gazastreifen müsse Teil eines palästinensischen Staates bleiben und von Palästinensern regiert werden, erklärt Erdogan weiter. Die Türkei sei bereit, zu allen Bemühungen beizutragen.
Israel und die radikalislamische Hamas führen seit Montag unter Vermittlung von Ägypten, Katar und den USA indirekte Gespräche über einen von Trump vorgelegten Plan zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen. Der Vorschlag des US-Präsidenten sieht unter anderem die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln, die Entwaffnung der Hamas und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor.
Hamas fordert Garantien
Dem Plan zufolge soll die Hamas künftig bei der Verwaltung des Gazastreifens keinerlei Rolle mehr spielen. Die islamistische Palästinenserorganisation besteht allerdings auf einem Mitspracherecht, auf die Forderung nach ihrer kompletten Entwaffnung hat sie bisher nicht reagiert. Der Chefunterhändler der Hamas, Khalil al-Hayya, verlangte am Dienstag von Trump und den Vermittlern "Garantien" für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen.
Der US-Präsident sagte, es bestehe die Möglichkeit, "dass wir Frieden im Nahen Osten erreichen können". Die USA würden im Falle einer Waffenruhe "alles in ihrer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass sich alle an die Vereinbarung halten", betonte Trump am Dienstag im Weißen Haus.
Der Gaza-Krieg war durch den brutalen Angriff der Hamas und mit ihr verbündeter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Israel geht seitdem massiv militärisch im Gazastreifen vor. Der Militäreinsatz hat zu internationaler Kritik geführt. Ungeachtet der Verhandlungen setzte Israel seine Offensive im Gazastreifen am Mittwoch fort.
Am zweiten Jahrestag des Hamas-Überfalls erinnerten am Dienstagabend in Tel Aviv tausende Menschen an die Opfer des Angriffs. Die Gedenkveranstaltung war von den Familien der Hamas-Geiseln organisiert worden.
Zusammenfassung
- Am dritten Tag der Verhandlungen in Sharm el-Sheikh beteiligen sich hochrangige Delegationen aus den USA, Katar und der Türkei an Gesprächen über ein Ende des Gaza-Kriegs.
- Der von US-Präsident Trump vorgelegte Friedensplan sieht die Freilassung aller Geiseln, die Entwaffnung der Hamas und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor.
- Trotz laufender Gespräche und dem Austausch von Listen mit Geiseln und Gefangenen zwischen Israel und Hamas setzt Israel seine Offensive im Gazastreifen fort.