BachmutAPA/AFP/Dimitar DILKOFF

Heftige Kämpfe um Soledar im Osten der Ukraine

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Die schweren Kämpfe um die ostukrainische Kleinstadt Soledar dauern nach Angaben des Generalstabs in Kiew weiter an. Zuvor meldete die berüchtigte russische Söldnertruppe Wagner bereits die Einnahme der Stadt - Kiew dementiert.

Um die gesamte Region Donezk unter seine Kontrolle zu bringen, versuche das russische Militär, sowohl Bachmut anzugreifen als auch die Versorgungswege in das benachbarte Soledar zu unterbrechen, teilte die ukrainische Militärführung in Kiew am Mittwoch mit. "Die Kämpfe dauern an", hieß es in der Mitteilung.

Zuvor hatte bereits der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, Serhij Tscherewatyj, russische Berichte über die Eroberung der Kleinstadt dementiert. Es gebe dort schwere Kämpfe, die anhielten, unterstrich er. Die Intensität der Schlachten erinnere an den Zweiten Weltkrieg. Die Schlacht um Soledar sei wichtig, und die ukrainischen Soldaten hätten nicht zugelassen, dass russische Kräfte die Front durchbrechen.

 

Militärische Lage im Osten der Ukraine:

Karte der Ost-UkrainePULS 24

Kämpfe in der Region besonders heftig

Rund zehneinhalb Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Kämpfe in Donezk derzeit besonders heftig. Die Städte Soledar und Bachmut sind dabei von strategischer Bedeutung: Sie sind Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Die Einnahme des Gebiets wäre aus russischer Sicht ein bedeutender Schritt hin zur Eroberung des gesamten Donbass - eines der Kriegsziele des Kremls.

Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte zuvor gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax von einer "positiven Dynamik beim Vorankommen" gesprochen. Eine offizielle Bestätigung der Einnahme von Soledar war das nicht. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit: "Luftlandeeinheiten haben Soledar von den nördlichen und südlichen Stadtteilen her blockiert." Zugleich wurde eingeräumt, dass die Kampfhandlungen in der Stadt weiter andauerten.

Debatte um Panzerlieferungen

Unterdessen gingen in westlichen Hauptstädten die Debatten weiter, ob und in welchem Maß moderne Kampfpanzer in die Ukraine geliefert werden sollen. Ein Regierungssprecher in Berlin unterstrich, dass es nach wie vor weder konkrete Anfragen zu einer Genehmigung von Leopard-2-Lieferungen noch Bitten der Verbündeten gebe, dass Deutschland selbst Kampfpanzer in die Ukraine sende. London deutete indes eine eigene Initiative zur Lieferung von Kampfpanzern an.

NATO berät über Militärhilfen

Stoltenberg betonte, die Unterstützung der NATO-Länder mache "in dieser entscheidenden Phase des Krieges einen echten Unterschied". Er rief die Alliierten auf: "Wir müssen noch mehr tun und noch schneller." Die Verbündeten beraten nächste Woche Freitag auf der US-Militärbasis im baden-württembergischen Ramstein über eine Aufstockung der Militärhilfe. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin leitet das dritte Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe.

Die Entscheidung über eine Lieferung von Leopard-2-Panzern aus Europa an die Ukraine sollte laut schwedischem Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in einigen Wochen geklärt sein. "Ich denke, es ist ziemlich bekannt, was die Ukraine braucht", sagte Kristersson am Mittwoch vor Journalisten in Stockholm. Jedes Land werde nun versuchen, Entscheidungen darüber zu treffen, was es leisten könne.

Zu berücksichtigen seien dabei die Bedürfnisse der eigenen Streitkräfte und "natürlich der Regelungen und Entscheidungen, die von Partnern in diesen spezifischen Waffensystemen abhängen". Deswegen werde man "noch ein paar Wochen" warten müssen.

 

 

ribbon Zusammenfassung
  • Die schweren Kämpfe um die ostukrainische Kleinstadt Soledar dauern nach Angaben des Generalstabs in Kiew weiter an.
  • Wie Bachmut gilt sie als strategisch bedeutsam.
  • Unterdessen gingen in westlichen Hauptstädten die Debatten weiter, ob und in welchem Maß moderne Kampfpanzer in die Ukraine geliefert werden sollen.
  • Die Entscheidung über eine Lieferung von Leopard-2-Panzern aus Europa an die Ukraine sollte laut schwedischem Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in einigen Wochen geklärt sein.

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