Trump will US-Medikamentenpreise um 59 Prozent senken
Trump hatte am Montag zuvor auf seiner Plattform Truth Social in Großbuchstaben geschrieben: "Die Medikamentenpreise werden um 59 Prozent gesenkt." Die Ankündigung folgt auf seine Äußerungen vom Sonntag in den sozialen Medien, dass er ein Dekret zur Anwendung der Meistbegünstigungsklausel (Most Favored Nation's Policy) unterzeichnen werde. Die US-Medikamentenpreise lägen derzeit 30 bis 80 Prozent über denen anderer wohlhabender Länder.
In den USA zahlen Patienten die höchsten Preise für verschreibungspflichtige Medikamente, oft fast dreimal so viel wie andere Industrieländer. Trump hat bereits in seiner ersten Amtszeit versucht, die USA mit anderen Ländern in Einklang zu bringen, wurde aber von den Gerichten blockiert. Anders als in den meisten Ländern, die Medikamentenpreise mit den Arzneimittelherstellern aushandeln, verlassen sich die USA bei der Preisfestsetzung vor allem auf private Pharmacy Benefit Manager.
Zwar ermöglichte es der Inflation Reduction Act von Trumps Vorgänger Joe Biden der Regierung, die Preise für die teuersten Arzneien auszuhandeln. Dennoch waren die Preise für zehn verschreibungspflichtige Medikamente im Schnitt mehr als doppelt so hoch und in einigen Fällen sogar fünfmal so hoch wie in vier anderen Ländern mit hohem Einkommen.
Weltweit standen nach Trumps Ankündigung Pharmawerte an den Börsen unter Druck. In Europa verloren Roche und Novo Nordisk - der Hersteller der Abnehmspritze Wegovy - mehr als drei Prozent an Wert, Novartis 2,6 Prozent und GSK zwei Prozent. In den USA gaben die Anteile von Eli Lilly, Gilead Sciences, Amgen und dem US-Konzern Merck & Co vorbörslich zwischen zwei und vier Prozent nach.
Zusammenfassung
- Donald Trump kündigt an, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA per Erlass um 59 Prozent zu senken, um das Preisniveau an andere wohlhabende Länder anzugleichen.
- Die US-Medikamentenpreise liegen aktuell 30 bis 80 Prozent über denen anderer Industrieländer, Patienten zahlen fast dreimal so viel wie anderswo.
- Nach Trumps Ankündigung gaben die Aktien großer Pharmaunternehmen weltweit nach, in Europa verloren Roche und Novo Nordisk über drei Prozent, in den USA fielen die Kurse von Eli Lilly, Gilead Sciences, Amgen und Merck & Co um bis zu vier Prozent.