APA/APA/Saudi Royal Palace/BANDAR AL-JALOUD

Trump fordert Syrien zur Anerkennung Israels auf

Heute, 08:08 · Lesedauer 3 min

US-Präsident Donald Trump hat Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa bei einem Treffen der beiden Staatschefs in Riad dazu aufgerufen, Israel anzuerkennen. Al-Sharaa habe sich für eine Annäherung an das Nachbarland offen gezeigt, mit dem Syrien sich seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 im Kriegszustand befindet, hieß es am Mittwoch aus dem Weißen Haus. Trump hatte am Vorabend eine Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien verkündet.

Sein Treffen mit Al-Sharaa ist das erste Treffen dieser Art seit 25 Jahren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nahm per Video-Telefonat ebenfalls teil, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Bei einem Treffen mit Anführern der Golfstaaten in Riad lobte Trump die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, die sich während seiner ersten Amtszeit unter US-Vermittlung an Israel annäherten. "Ich hoffe, dass wir bald an diesen Fortschritt anknüpfen können", sagte Trump.

Syrien betrachtet Israel seit Jahrzehnten als Feind. Israels Militär griff in den vergangenen Jahren immer wieder Ziele in Syrien an im Versuch, den Einfluss des Erzfeinds Iran und der von ihm unterstützten Milizen in dem Land zurückzudrängen. Syriens ehemaliger Machthaber Bashar al-Assad, der im Dezember gestürzt wurde, war eng mit dem Iran verbündet. Syrien diente dem Iran auch als wichtigste Versorgungsroute zur Hisbollah-Miliz im Libanon.

Etwa 30 von weltweit knapp 200 Staaten haben keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, die meisten davon sind mehrheitlich muslimisch. In der arabischen Welt unterhielten lange Zeit nur Ägypten und Jordanien Beziehungen zu Israel, 2020 folgten die Emirate und Bahrain und später Marokko und der Sudan.

Während Trumps laufender Reise durch die Golfländer gab es auch Spekulationen, ob Saudi-Arabien seine Beziehungen mit Israel förmlich normalisieren könnte, was jahrzehntelang ausgeschlossen schien.

Vor der Begegnung in Riad hatte das Weiße Haus erklärt, Trump werde al-Sharaa lediglich "Hallo sagen". Er hatte am Vorabend in Riad die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien angekündigt, das sich seit Dezember in einer Phase des politischen Umbruchs befindet. Al-Sharaa fordert immer wieder die Aufhebung der Sanktionen des Westens mit der Begründung, diese schadeten vor allem dem syrischen Volk.

In der saudischen Hauptstadt will Trump zunächst an einem Treffen mit Anführern mehrerer Golfstaaten teilnehmen, darunter Staatschefs und Monarchen aus Saudi-Arabien, Kuwait und dem Oman. Katars Emir Tamim bin Hamad al-Thani und der emiratische Präsident Muhammad bin Zayid al-Nahyan werden nicht an dem Gipfel teilnehmen, sie werden Trump diese Woche in ihren Heimatländern empfangen. Er will noch am Mittwoch in die katarische Hauptstadt Doha weiterreisen und von dort aus am Donnerstag in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi. Er hat allerdings auch nicht ausgeschlossen, für ein mögliches Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag in die Türkei zu fliegen.

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump hat in Riad Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa dazu aufgefordert, Israel anzuerkennen, und dabei die Offenheit al-Sharaas für eine Annäherung an das Nachbarland betont.
  • Trump kündigte die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien an und verwies auf die bisherigen Annäherungen der Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrains an Israel, die 2020 diplomatische Beziehungen aufnahmen.
  • Das Treffen zwischen Trump und al-Sharaa ist das erste dieser Art seit 25 Jahren, während weltweit rund 30 von knapp 200 Staaten, vorwiegend muslimische Länder, keine Beziehungen zu Israel unterhalten.