Thailand schickt Militär an Grenze zu Kambodscha
Die Armee erklärte zudem, kambodschanische Soldaten und Zivilisten seien wiederholt auf thailändisches Territorium vorgedrungen. "Diese Provokationen und der Aufbau militärischer Kräfte deuten auf eine klare Absicht hin, Gewalt anzuwenden." Die Armee werde daher die Kontrolle über sämtliche thailändischen Checkpunkte entlang der Grenze übernehmen.
Der Verteidigungsminister, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, teilte nicht mit, wie die verstärkte Militärpräsenz im Detail aussehen wird. Thailand und Kambodscha streiten seit mehr als einem Jahrhundert um die Souveränität über verschiedene nicht markierte Punkte entlang ihrer 817 Kilometer langen Landgrenze. Wiederholt kam es zu Zwischenfällen, zuletzt am 28. Mai, als bei einem kurzen Scharmützel in einem nicht markierten Grenzgebiet ein kambodschanischer Soldat getötet wurde. Es folgten bilaterale Gespräche. Am Donnerstag habe Kambodscha jedoch Vorschläge abgelehnt, die zu einer Deeskalation hätten führen könnten, erklärte Phumtham.
Das kambodschanische Außenministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Kambodscha teilte kürzlich mit, es werde wegen der Streitigkeiten über vier Grenzabschnitte den Internationalen Gerichtshof (IGH) anrufen. Thailands Verteidigungsminister bekräftigte in seiner Erklärung am Samstag, dass sein Land die Zuständigkeit des UNO-Gerichts nicht anerkenne. Er schlug vor, alle grenzrelevanten Fragen durch bilaterale Verhandlungen zu lösen.
Zusammenfassung
- Thailand verstärkt seine Militärpräsenz an der 817 Kilometer langen Grenze zu Kambodscha, nachdem kambodschanische Soldaten und Zivilisten laut Armee wiederholt auf thailändisches Territorium vorgedrungen sind.
- Am 28. Mai kam es in einem nicht markierten Grenzgebiet zu einem Scharmützel, bei dem ein kambodschanischer Soldat getötet wurde, woraufhin bilaterale Gespräche stattfanden.
- Kambodscha will den Internationalen Gerichtshof wegen vier Grenzabschnitten anrufen, während Thailand die Zuständigkeit des Gerichts ablehnt und auf bilaterale Verhandlungen setzt.