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Tausende demonstrieren in Portugal gegen Wohnungsnot

Anderthalb Monate vor der Parlamentswahl in Portugal haben in etwa 20 Städten des Landes Demonstrationen gegen die Wohnungsnot stattgefunden. In der Hauptstadt Lissabon und in anderen Orten versammelten sich am Samstag tausende Menschen und hielten Schilder mit Aufschriften wie "Ein Haus zu einem erschwinglichen Preis" oder "Eine Wohnung: ein Privileg oder ein Recht?" hoch.

Nach dem Rücktritt des sozialistischen Regierungschefs António Costa findet in Portugal am 10. März eine vorgezogene Parlamentswahl statt. Die Wohnungsnot ist ein zentrales Wahlkampfthema.

"Es ist wichtig, dass unsere Regierungen begreifen, dass sich die Wohnungspolitik grundlegend ändern muss", sagte die 27-jährige Krankenschwester Rita Branco, die keine eigene Wohnung findet und daher weiter bei ihren Eltern lebt. Zu der Kundgebung hatte ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen aufgerufen, das in den vergangenen Monaten bereits zwei Aktionstage gegen die Wohnungskrise organisiert hatte.

Obwohl Costas Regierung Maßnahmen gegen ausländische Spekulanten auf dem portugiesischen Wohnungsmarkt ergriffen hatte, hat sich die Wohnungsnot laut Nichtregierungsorganisationen in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Viele Familien mussten demnach aus den Stadtzentren wegziehen. Die Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) erschwert es weniger reichen Haus- und Wohnungsbesitzern, die Kredite für ihr Eigenheim zurückzuzahlen.

ribbon Zusammenfassung
  • Tausende Menschen demonstrierten in etwa 20 portugiesischen Städten gegen die Wohnungsnot, ein zentrales Thema im Vorfeld der Parlamentswahlen am 10. März.
  • Die Demonstrationen wurden von einem Bündnis aus verschiedenen Organisationen organisiert, das bereits zwei Aktionstage gegen die Wohnungskrise durchgeführt hatte.
  • Trotz Maßnahmen der Regierung gegen ausländische Spekulanten auf dem portugiesischen Wohnungsmarkt hat sich die Wohnungsnot in den letzten Monaten verschärft, was viele Familien dazu veranlasst hat, aus den Stadtzentren wegzuziehen.