APA/APA/AFP (Archivbild von 2014)/JOSEPH EID

Syrien: Bis zu 300.000 Vermisste unter Assad-Herrschaft?

Heute, 10:08 · Lesedauer 1 min

Eine syrische Kommission für vermisste Personen schätzt, dass während der mehr als fünf Jahrzehnte langen Herrschaft der Assad-Familie in Syrien bis zu 300.000 Menschen verschwunden sind. Die Zahl der Vermissten liege seit 1970 zwischen 120.000 und 300.000, erklärte der Leiter der Nationalen Kommission für Vermisste, Mohammed Reda Jalchi am Montagabend. "Die tatsächliche Zahl könnte jedoch deutlich höher liegen", sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Sana.

Hafiz al-Assad war von 1971 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 Präsident Syriens. Danach übernahm sein Sohn Bashar al-Assad die Macht. 2011 brach unter seiner Herrschaft ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung aus.

Nach Protesten gegen die Regierung ging Assad brutal gegen das eigene Volk vor. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden mehr als 300.000 Zivilisten getötet und rund 14 Millionen Menschen vertrieben. Im Dezember 2024 wurde die Assad-Regierung von einer von Islamisten angeführten Rebellenallianz nach einem fast 14 Jahre langen Krieg gestürzt.

Die Kommission habe bisher 63 Massengräber dokumentiert und Informationen über weitere erhalten, die noch geprüft würden. Gegründet wurde die Kommission im Mai.

Zusammenfassung
  • Die syrische Kommission für vermisste Personen schätzt, dass während der Assad-Herrschaft seit 1970 zwischen 120.000 und 300.000 Menschen verschwunden sind.
  • Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden im syrischen Bürgerkrieg mehr als 300.000 Zivilisten getötet und rund 14 Millionen Menschen vertrieben.
  • Bisher hat die Kommission 63 Massengräber dokumentiert und prüft weitere Hinweise, nachdem sie im Mai 2024 gegründet wurde.