Streit um Aktionsplan zu Long Covid
Königsberger-Ludwig hatte ihre Entscheidung am Freitag nach einem Treffen mit den Landesgesundheitsreferenten verkündet. In einem ersten Schritt sollen bis Ende des Jahres alle Angebote für Betroffene in Österreich überprüft werden. Danach soll mit der Einrichtung von Anlaufstellen begonnen werden. Ob es dabei in jedem Bundesland Behandlungszentren geben werde, könne man noch nicht sagen, so die Staatssekretärin.
Schallmeiner argumentiert, dass alle Bundesländer ebenso wie die Sozialversicherungen und die Pensionsversicherungsanstalt ohnehin an der Erstellung des Aktionsplans aktiv beteiligt gewesen seien. Die angekündigte Bestandsaufnahme bis Jahresende sei somit reine Zeitverschwendung.
Enttäuscht reagierte auch die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS. "Wir vermuten eine Hinhaltetaktik", heißt es in einer Aussendung. Denn monatelang seien Bund, Länder, Sozialversicherer, Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie Selbstvertretungen mit der Erarbeitung des Plans beschäftigt gewesen. Nun heiße es unter dem Vorwand der zu geringen Beteiligung, zurück an den Verhandlungstisch. Damit würden schwer kranke ME/CFS-Betroffene in Österreich weiter im Stich gelassen.
Zusammenfassung
- Die Grünen und die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS kritisieren die Entscheidung scharf und sprechen von einer Verzögerungstaktik sowie einem "Kniefall vor unwilligen Ländern und der PVA".
- Ob nach der angekündigten Überprüfung in jedem Bundesland Behandlungszentren entstehen, bleibt weiterhin offen, was bei Betroffenen und Experten für Enttäuschung sorgt.