APA/APA/HELMUT FOHRINGER/HELMUT FOHRINGER

"Äußerst besorgniserregend"

Stocker besorgt über Eskalation zwischen Iran und Israel

13. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat Israel und den Iran zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen.

"Die Berichte, die uns seit der Nacht aus dem Nahen Osten erreichen, sind äußerst besorgniserregend", sagte Stocker am Freitag beim Europaforum Göttweig. 

"Die Situation ist hochvolatil und hat großes Eskalationspotenzial - wir rufen alle Seiten zu äußerster Zurückhaltung und Besonnenheit auf."

Stocker fordert Rückkehr zur Diplomatie

Eine weitere Eskalation des Konflikts sei "das letzte, was gerade diese Region jetzt braucht", so der Bundeskanzler weiter. Das iranische Atomprogramm sei Anlass zu enorm großer Sorge, "wir fordern eine Rückkehr zur Diplomatie. Ein atomares Wettrüsten in der Region muss unter allen Umständen verhindert werden".

Der Krisenstab im österreichischen Außenministerium evaluiere die Situation laufend und stehe in engem Kontakt mit den Botschaften in der Region. Auch das Lagezentrum des Verteidigungsministeriums beobachte die Lage rund um die Uhr.

Weitere Eskalation im Nahen Osten befürchtet

Die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Petra Bayr, zeigte sich ebenso zutiefst besorgt über die weitere Eskalation der Gewalt im Nahen Osten.

 "Die Achtung des menschlichen Lebens und des Völkerrechts durch alle Parteien muss in dieser kritischen Zeit Leitlinie für alle Entscheidungen und Handlungen sein. Ein Flächenbrand in der Region und ein nukleares Wettrüsten müssen verhindert werden", sagte Bayr laut Aussendung. 

Es brauche nun Vermittlungsbemühungen und internationale Kooperation zur Eindämmung des Konflikts. Dabei solle auch Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) Initiativen setzen, forderte sie.

Entsetzt über die aktuelle Gewalteskalation zeigte sich Kardinal Christoph Schönborn. Die Nachrichten hätten ihn zutiefst erschreckt, schrieb Schönborn laut Kathpress auf Social-Media-Plattformen. Ein neuer Krieg mit unvorhersehbaren Folgen sei das Letzte, was die Menschen dort brauchen würden.

Video: Israel greift Iran an: "Hat sich seit Tagen abgezeichnet"

Meinl-Reisinger: Über 10.000 Österreicher in der Region registriert

"Die Sicherheit unserer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger hat für uns oberste Priorität", sagte Meinl-Reisinger. Dies sei auch im Mittelpunkt der Sitzung des Krisenstabs gestanden. 

Sie habe darum gebeten, Kontakt mit Partnerländern aufzunehmen um für alle Szenarien Vorbereitungen zu treffen. "Alle Botschaften verfügen über entsprechende Krisenpläne, die auf lokale Gegebenheiten abgestimmt sind."

https://x.com/BMeinl/status/1933467765207138717

Außenministerium rät dringend von Reisen in die Region ab

Insgesamt seien derzeit rund 10.000 Österreicherinnen und Österreicher, die sich in Israel aufhalten und rund 200, die sich im Iran aufhalten, in der Auslandsservice-App registriert.

 "Wir empfehlen nachdrücklich allen Österreicherinnen und Österreichern, sich dort zu registrieren, sollte dies noch nicht erfolgt sein", sagte Meinl-Reisinger. Die österreichischen Botschaften in Israel und im Iran hätten mit den Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreichern und Reisenden aus Österreich sowie mit den Behörden vor Ort bereits aktiv Kontakt aufgenommen. "Wir raten derzeit dringend von Reisen in die Region ab."

Maßnahmen zum Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt

Der Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Alexander Pröll (ÖVP), der auch für den Kampf gegen Antisemitismus zuständig ist, teilte per Aussendung mit, er stehe zum Schutz jüdischen Lebens in Österreich im engen Austausch mit der jüdischen Community und dem Innenminister.

 "Wir haben in Österreich die Maßnahmen zum Schutz jüdischen Lebens und jüdischer Einrichtungen verstärkt. Die Lage wird durch die Sicherheitsbehörden permanent analysiert und die Maßnahmen adaptiert."

https://x.com/ProellAlexander/status/1933485989034435037
Zusammenfassung
  • Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat angesichts der Eskalation zwischen Israel und Iran zu äußerster Zurückhaltung und Besonnenheit aufgerufen.
  • Stocker und die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Petra Bayr, warnen vor einem Flächenbrand in der Region und fordern, dass ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten unter allen Umständen verhindert werden muss.
  • Das österreichische Außen- und Verteidigungsministerium beobachten die Lage laufend, während Bayr internationale Vermittlungsbemühungen und Initiativen von Außenministerin Meinl-Reisinger (NEOS) fordert.